Juan Hasan

Hallo! Ich heiße Juan Hasan und stamme aus Syrien. Geboren bin ich im Kurdischen Gebiet in Nordsyrien. Ich habe Soziologie und Pädagogik studiert und danach zwei Jahre in Syrien als Soziologe in einer Volksschule gearbeitet.

Ich bin Vater von vier Kindern und lebe seit 2013 in Linz. Hier habe ich in der Flüchtlingsbetreuung, v.a. für unbegleitete Minderjährige gearbeitet und seit 2015 engagiere ich mich als freiwilliger Dolmetscher beim Österreichischen Roten Kreuz.

Mittlerweile bin ich auch Mitglied im interkulturellen Team der Bildungsdirektion OÖ.

Für mich persönlich ist humanitäre Arbeit sehr wichtig und ich fühle mich wohl, wenn ich Menschen unterstützen und einen Beitrag zu gutem Verständnis und Miteinander leisten kann.

Emad Ulddin Taher Agha

Geburtsjahr: 1992
Wurzeln: Syrien

 

Emad Ulddin Taher Agha ist ein angehender Jurist mit syrischen Wurzeln und starkem sozialen Engagement.

 

Emad wurde 1992 in Aleppo, Syrien geboren und wuchs bei seinen Großeltern auf. Schon früh musste er Verantwortung übernehmen und führte ein Lebensmittelgeschäft in einer Vorstadt von Aleppo. Mit 18 Jahren schloss er die Schule mit Matura und begann das Studium „Internationales Recht“ an der Universität. Sein Ziel eines Tages in Europa zu studieren spornte seinen Ehrgeiz an, und er gehörte zu den besten Studenten seines Jahrgangs.

Im März 2011 brach der Krieg aus. Von nun an war es sehr gefährlich an die Universität zu kommen. Trotzdem machte sich Emad jeden Tag auf um weiter zu studieren. Als die Situation untragbar wurde, entschied er sich gemeinsam mit seinem kleinen Bruder die Heimat zu verlassen. Ziel in Europa sollten die Niederlande sein, da dort bereits ein weiterer Bruder mit seiner Frau lebte. Der Weg nach Europa dauerte 8 Monate, und endete jedoch in Österreich. Emad entschied sich hier zu bleiben. Beim Roten Kreuz Baden fühlte er sich sehr gut aufgehoben, und so engagierte er sich als Dolmetscher, in der Familienzusammenführung und bei Suchdienst. ProjektXchange ist Emad ein besonderes Anliegen: den Jugendlichen die Angst vor „Fremden“ zu nehmen und mit seiner persönlichen Geschichte geflüchteten Menschen ein Gesicht zu geben motiviert ihn.

Seit einigen Monaten arbeitet Emad in einer Anwaltskanzlei und ist glücklich wieder im Rechtsbereich tätig zu sein. In seiner Freizeit spielt er Basketball und interessiert sich für die österreichische Geschichte.

Reza Mohammad

Ich heiße Reza Mohammad und wurde vor 23 Jahren im Zentralafghanistan, in Ghazni geboren. Mein Vater konnte mir eine Schulausbildung finanzieren und so besuchte ich 9 Jahre Grundschule und danach 3 Jahre einer 5-jährigen Fachschule für „Gebäude-Konstruktion“ in Kabul.

Da mein Vater und mein Bruder ermordet wurde, musste ich als 20-Jähriger fliehen um zu überleben. Ich bin im Winter 2016 in Wien angekommen, wo sehr viele engagierte Menschen am Bahnhof in Wien waren, die mir ein Heimatgefühl gegeben haben. Das war ein unvergesslicher Moment für mich, weil das meine erste Begegnung mit Österreich war.

Das erste halbe Jahr war dennoch hart, weil ich Heimweh nach meiner Mutter und meiner Schwester hatte, mit denen ich ein paar Jahre kaum Kontakt haben konnte und die inzwischen auch flüchten mussten. Nach einem halben Jahr Trauer und Müdigkeit beschloss ich mit meinen Landsleuten im Flüchtlingshaus kein Wort mehr in Dari zu reden und nur mehr die deutsche Sprache zu verwenden. So lernte ich rasch die Sprache, forderte damit meine afghanischen Mitbewohner heraus und ging mein Leben und Lernen aktiv an.

In der afghanischen Kultur spielt Gemeinschaft und Zusammenhalt und Zeit für Familie und Freunde eine zentrale Rolle. Auch in Krieg und Not immer von einem sozialen Netz umgeben und nie wirklich allein. Auch im Flüchtlingsheim unterstützen wir uns gegenseitig.

Ich bin derzeit im Pflichtschulabschluss-Kurs in Steyr und möchte diesen abschließen, dann entweder eine Lehre machen oder eine Ausbildung in Richtung Gebäude-Konstruktion weitermachen.

Meine Botschaft ist, den Menschen in Österreich zu vermitteln, wie dankbar sie sein können, weil hier Bildung und Freiheit selbstverständlich sind. Das schätze ich sehr und bin sehr glücklich in Österreich gelandet zu sein und möchte gerne als Dankeschön meine Erfahrungen als crosstalk-Botschafter weiter geben. Danke Österreich!

Moussa Kéita

Mein Name ist Moussa Kéita, ich bin Musiker und Tänzer und komme aus der Casamance im Senegal. Ich spiele Djembe, die Doundouns (Basstrommeln) und die Serouba, die traditionellen Trommeln der Casamance.

Seit 2006 lebe ich nun in Österreich, mit meiner Frau und unserer kleinen Tochter. Ich arbeite hier als Künstler, trete mit der Gruppe Casa Tamtam und anderen Künstlern auf und mache Kurse, Workshops und Schulprojekte für Erwachsene und Kinder.

Ich unterrichte die Trommelrhythmen der Mandinke, die zu den raffiniertesten und vielfältigsten in der Welt der Musik gehören, und afrikanischen Tanz – leidenschaftlich und mitreißend, denn Tanz ist im Senegal elementare Ausdrucksweise sozialen Verhaltens und bedeutet Kommunikation mit den Göttern, der Natur, den Ahnen und der Gesellschaft.

Weil ich von der Arbeit als Künstler schlecht leben kann, arbeite ich zusätzlich im Verteilerzentrum Allhaming der Post AG.

Vor einigen Jahren habe ich den Verein „Teranga – Senegalesisch österreichische Freundschaft“ gegründet. Der Verein veranstaltet jährlich einen „Senegalesischen Abend“ mit Musik und Tanz in Linz. Seit 3 Jahren unterstützt der Verein auch meine frühere Volksschule in Ziguinchor, z.B. haben wir mit Hilfe von Spenden und Benefizkonterten die Toiletten in der Schule renoviert, eine Wasserleitung installiert, Computer, Drucker und anderes Schulmaterial gekauft.

Es macht mir große Freude, den Menschen in Österreich etwas von meiner Kultur und Musik zu vermitteln, gemeinsam zu musizieren und zu tanzen!

 

www.moussakeita.com

Karim

Beruf: Zivildienst
Geburtsjahr: 1998
Wurzeln: Österreich/Jordanien

Mein Name ist Karim. Ich bin ein Kind der 90er Jahre, aus dem schönen Salzkammergut.

Meine Mutter kommt aus Österreich und mein Vater aus Jordanien. Da meine Mutter katholisch und mein Vater muslimisch ist, durfte ich beide Religionen kennenlernen und konnte mich mit deren Lehren beschäftigen, weshalb mir vor allem auch der interreligiöse Dialog sehr wichtig ist. Mit 7 Jahren besuchte ich das erste Mal ein Camp einer Pfadfinderorganisation und bin heute Kinder- und Jugendbetreuer in derselben Organisation.

Die Arbeit mit Kinder- und Jugendlichen ist ein wichtiger Teil meines Lebens und daher möchte ich auch in Zukunft in diesem Bereich arbeiten und mich weiterbilden. Neben Lesen als mein Lieblingshobby verbringe ich gerne Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie. Besonders gern beschäftige ich mich mit Theater und Rhetorik und durfte schon in diversen Projekten mitwirken. Immer wieder hatte ich auch das Vergnügen, diverse Workshops dazu für Jugendliche zu gestalten

Eid Mohammad Zafari

Beruf: Bodenleger
Geburtstag: 01.01.1997
Wurzeln: Afghanistan

Mit 12 Jahren bin ich von meiner Familie und Heimat geflüchtet. Nur mit schwerem Herzen konnte ich meine 6 Geschwister, meinen Vater und meine kranke Mutter alleine lassen.

Nach 2 Jahren dramatischer und traumatisierender Flucht bin ich mit 14 Jahren im Hauptquartier Grießkirchen angekommen. Ein paar Monate später wurde ich im Flüchtlingsheim „Jugendliche für Maradona“ in Steyr untergebracht. Ich musste mich in ganz neue Lebensumstände, an neue Menschen und ihre Kultur gewöhnen.

Da ich die deutsche Sprache nicht konnte, fing ich gleich mit einem Deutschkurs an und bestand ihn. In Afghanistan habe ich 6 Jahre Mittelschule besucht und in Steyr, OÖ, machte ich nach dem Deutschkurs den Pflichtschulabschluss. Ich bekam 1 Jahr nach meiner Ankunft einen positiven Asylbescheid und somit auch eine Arbeitsgenehmigung. Ich suchte und fand Arbeit in verschiedensten Leasing-Firmen, wo ich als Maurer arbeitete.

Im Alter von 18 bekam ich meinen Sohn (Lion-Wahid 3j.). Nur 11 Monate danach kam meine Tochter (Aysha-Lia 2j.) zur Welt. Ich liebe sie sehr und es ist mir wichtig sie zu besuchen.

Meine Hobbies in der Freizeit sind Fußballspielen, weil ich auch im Verein ATSV-Steyr mitspiele. Auch schwimme ich gerne. Bei der Caritas habe ich als Übersetzer geholfen, da ich verschiedene Sprachen kann: Englisch, Deutsch, Indisch, Urdu und Persisch. Ich helfe gerne auch anderen Menschen, wenn sie Hilfe brauchen.

Indrajit Richaudhuri

Mein Name ist Indrajit Raichaudhuri. Ich bin 48 Jahre alt, geboren in Kalkutta, Indien.

Ich bin in Mexiko und in Venezuela aufgewachsen und bin seit 1978 in Österreich (mein Vater hatte ein Angebot von der Voest Alpine angenommen und meine Mutter war Nachhilfelehrerin/Hausfrau). Ich kann 5 Sprachen fließend und habe auch sehr viel von der österreichischen Kultur gelernt. Meine Hobbys sind Tennis (mein Held und Vorbild: Roger Federer) und Motorradfahren (Hayabusa Fahrer).

Ich bin offen für alle Meinungen, die es in unserer Gesellschaft gibt, auch wenn ich Sie nicht alle teile.

Mein Wunsch ist es, dass wir Menschen, egal welcher Herkunft, Religion oder Hautfarbe, gegenseitig respektvoll umgehen!

Sefa Yetkin

Ich bin 1974 in Istanbul geboren. Mit vier Jahren ging ich nach Deutschland. Dort habe ich den Beruf Konstruktionstechniker gelernt.

Seit 1999 lebe ich in Österreich und bin in einer bi-kulturellen Ehe. Wir haben einen gemeinsamen Sohn der zweisprachig aufwächst. Auf Grund meiner Biografie spreche ich nicht nur von Migration und Integration, sondern lebe sie tagtäglich.

Durch meine vorherige Tätigkeit als Recht- und Sozialberater habe ich in den Bereichen Ausländerbeschäftigungsgesetz, Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz, Staatsbürgerschaftsrecht und Asylgesetz Erfahrungen gesammelt. Später als Bildungsberater für Personen mit Migrationshintergrund habe ich die Bedürfnisse auch am Arbeitsmarkt erkannt.

Ich bin seit 2010 beim AMS OÖ beschäftigt. Seit 01.09.2013 bin ich Migrationsbeauftragter des AMS OÖ.

Meine Philosophie:

Ich sehe mich als Brückenbauer, als Vermittler zur besseren Verständigung unterschiedlicher Kulturkreise.  Die Teilnahme am Erwerbsleben kann Menschen erleichtern, sich in die Gesellschaft einzugliedern. Deshalb ist es mir ein großes Anliegen unsere/en Kundinnen und Kunden schnell und ausbildungsadäquat in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Sebih Sain

Hallo, mein Name ist Sebih Sain. Ich bin 28 Jahre alt und bin in Siirt geboren. Ich bin ein Kurde aus der Türkei. Meine Eltern sind in den 90´iger Jahren aus politischen Gründen von Siirt nach Eruh (Irak) geflüchtet. Wir haben 20 Jahre in Flüchtlingcamps ein Fluchtleben gehabt. Ich habe zwei Schwestern und vier Brüder. Meine Familie lebt noch immer in ein Flüchtling-Camp. In Irak habe ich die englische Sprache und Literatur studiert. War 3 Jahre lang in kurdischen Jugendorganisationen als Obmann tätig. Habe auch neben bei in kurdischen Zeitungen acht Jahre als Journalist gearbeitet. Ich kann Kurdisch, Sorani, Türkisch, Englisch und lerne noch die Deutsche Sprache.

Ich bin verheiratet und bin seit Mai 2017 als Familienangehöriger in Österreich. Ich liebe meine Familie und habe eine Tochter (Stief) Namens Dilda die 9 Jahre alt ist. Ich verbringe sehr viel Zeit mit ihr Schwimmen, Eislaufen, Fahrradfahren, Kino. Ich lege sehr viel Wert auf Deutsch-Sprache und habe auch gleich die A2 Kurse besucht und die Prüfung bestanden. Und Mitte März fange ich mit B1 Kurs an. Ich besuche in meiner Freizeit Sprach-Cafes bei Arcobaleno und Pangea Werkstatt der Kulturen der Welt. Ich bin auch ein ehrenamtlicher Mitarbeiter beim Österreichischen Rotes Kreuz.

Meine Leidenschaft ist Musik ich schreibe selber Musiktexte und singe auch gerne. Ich liebe Basketball spielen, in der Natur spazieren, Kochen.

Ich denke Muttersprache ist sehr wichtig und versuche es auch in Linz im kurdischen Verein die Kinder die Kurdische Sprache zu lernen. Jeden Sonntag gebe ich freiwillig in einem kurdischen Verein in Linz Kurdisch Unterricht für Kinder.

Ich liebe es verschiedene Kulturen lernen und liebe es wenn man zwischen den Kulturen und Menschen eine Brücke aufbauen kann. Ich weiß genau wie das Gefühl ist ein Flüchtling zu sein es ist ein Weg zur Ungewiss und von null zu anfangen. Ich denke niemand würde seine Heimat, seine Familie, seine Freunde oder seine Kultur verlassen ohne einen Grund und die Menschen müssten weil sie keinen anderen Weg hatten und wollen ein neues Leben hier anfangen. Ich wünsche mir eine Welt wo Menschen in Frieden miteinander leben können und voneinander lernen können.

Meine Botschaft:

„Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“

Boran Suludere

Mein Name ist Boran Suludere. Ich wurde 1999 als zweites Kind einer kurdischen Familie in Wels OÖ geboren. Mein Vater kam 1988, damals noch 16 Jahre alt, alleine nach Österreich. Ich hole derzeit meine Matura nach. Dank der starken sozialen Ader meiner Familie lernte ich schon in frühen Jahren wie wichtig soziales Engagement ist. Ich war sehr lange Mitglied diverser Jugendorganisationen und Vereine und arbeitete in diesen fleißig daran das ,,Miteinander‘‘ zwischen den verschiedenen Gruppen unserer Gesellschaft zu stärken. In meiner Hauptschulzeit erfüllte ich in meiner Schule die Aufgabe als Peer für Interkulturelle Kompetenz.

 

Durch meine Leidenschaft für Musik kam ich in den letzten zwei Jahren sehr viel rheum und konnte dadurch Bekanntschaften mit vielen verschiedenen Menschen machen. Das half mir dabei, ein breites Spektrum an Informationen zu sammeln über unterschiedliche Kulturen und Menschen, was schließlich zu einem besonderemVerständnis und Kontaktfreude führte.

 

Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit der Musik, die für mich ein wichtiger Teil meines Lebens ist.