Firdows Abdukladir Mohamed

Mein Name ist Firdows Abdukladir Mohamed. Ich bin 27 Jahre alt und wurde in Kismayo (Somalia) geboren. Seit 2015 lebe ich in Wien. Vor ungefähr 19 Jahren habe ich mein Land verlassen. Ich habe in Syrien, in der Türkei und in Griechenland gelebt und schließlich bin ich in Österreich gelandet. Die Reise war sehr lange. Von Griechenland nach Österreich bin ich mit dem Schiff gereist, dann bin ich zu Fuß zwei Monate über die Berge unterwegs gewesen, das waren wirklich die schwierigsten Monate in meinem Leben. Als ich zwei Jahre alt war, starb meine Mutter und als ich acht Jahre war, starb auch mein Vater. Kismayo ist die Hochburg der weltweit bekannten Terroristengruppe Al-Shabab. Es war sehr schwierig, von den Al-Shabab zu entkommen, weil diese – damals wie heute – die Stadt kontrollieren. Aufgrund des Krieges in meinem Land, konnte ich die Schule nicht abschließen, aber hier in Österreich möchte ich meinen Schulabschluss nachholen. Ich weiß, dass es nicht einfach wird Erfolg zu haben, aber ich werde mich anstrengen. Ich glaube, dass Wissen der Schlüssel zum Leben ist. In Syrien habe ich als Englischlehrerin gearbeitet. Meine Hobbies sind anderen Menschen zu helfen, spazieren zu gehen, schwimmen und mich mit Geschichte auseinander zu setzen.

In Zukunft hätte ich gerne eine Organisation, die Waisenkindern in Somalia oder Süd-Sudan oder in beiden Ländern hilft. Laut Humanist Report gibt es 153 Millionen Waisenkinder, weltweit leben davon 59 Millionen in Afrika. Waisen in Entwicklungsländern sind oft Opfer von schweren Menschenrechtsverletzungen. In meiner Organisation möchte ich den Waisen Zugang zu Nahrung, Unterkunft, Bildung und medizinischer Versorgung anbieten. Ein ganz besonderes Anliegen für mich ist die Verteidigung der Rechte für jugendliche Frauen in Somalia, die ab einem Alter von 15 Jahren zum Heiraten gezwungen werden. Es ist mir wichtig, das Bewusstsein der Gesellschaft schärfen, indem darüber aufgeklärt wird, dass eine frühe Ehe die Zukunft der jungen Mädchen „verdunkelt“ bzw. gefährdet und zu einem Teufelskreis aus Benachteiligungen und Armut führen kann.