Unsere Botschafter

Hallo, mein Name ist Sebih Sain. Ich bin 28 Jahre alt und bin in Siirt geboren. Ich bin ein Kurde aus der Türkei. Meine Eltern sind in den 90´iger Jahren aus politischen Gründen von Siirt nach Eruh (Irak) geflüchtet. Wir haben 20 Jahre in Flüchtlingcamps ein Fluchtleben gehabt. Ich habe zwei Schwestern und vier Brüder. Meine Familie lebt noch immer in ein Flüchtling-Camp. In Irak habe ich die englische Sprache und Literatur studiert. War 3 Jahre lang in kurdischen Jugendorganisationen als Obmann tätig. Habe auch neben bei in kurdischen Zeitungen acht Jahre als Journalist gearbeitet. Ich kann Kurdisch, Sorani, Türkisch, Englisch und lerne noch die Deutsche Sprache.

Ich bin verheiratet und bin seit Mai 2017 als Familienangehöriger in Österreich. Ich liebe meine Familie und habe eine Tochter (Stief) Namens Dilda die 9 Jahre alt ist. Ich verbringe sehr viel Zeit mit ihr Schwimmen, Eislaufen, Fahrradfahren, Kino. Ich lege sehr viel Wert auf Deutsch-Sprache und habe auch gleich die A2 Kurse besucht und die Prüfung bestanden. Und Mitte März fange ich mit B1 Kurs an. Ich besuche in meiner Freizeit Sprach-Cafes bei Arcobaleno und Pangea Werkstatt der Kulturen der Welt. Ich bin auch ein ehrenamtlicher Mitarbeiter beim Österreichischen Rotes Kreuz.

Meine Leidenschaft ist Musik ich schreibe selber Musiktexte und singe auch gerne. Ich liebe Basketball spielen, in der Natur spazieren, Kochen.

Ich denke Muttersprache ist sehr wichtig und versuche es auch in Linz im kurdischen Verein die Kinder die Kurdische Sprache zu lernen. Jeden Sonntag gebe ich freiwillig in einem kurdischen Verein in Linz Kurdisch Unterricht für Kinder.

Ich liebe es verschiedene Kulturen lernen und liebe es wenn man zwischen den Kulturen und Menschen eine Brücke aufbauen kann. Ich weiß genau wie das Gefühl ist ein Flüchtling zu sein es ist ein Weg zur Ungewiss und von null zu anfangen. Ich denke niemand würde seine Heimat, seine Familie, seine Freunde oder seine Kultur verlassen ohne einen Grund und die Menschen müssten weil sie keinen anderen Weg hatten und wollen ein neues Leben hier anfangen. Ich wünsche mir eine Welt wo Menschen in Frieden miteinander leben können und voneinander lernen können.

Meine Botschaft:

„Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“

Ich bin 1974 in Istanbul geboren. Mit vier Jahren ging ich nach Deutschland. Dort habe ich den Beruf Konstruktionstechniker gelernt.

Seit 1999 lebe ich in Österreich und bin in einer bi-kulturellen Ehe. Wir haben einen gemeinsamen Sohn der zweisprachig aufwächst. Auf Grund meiner Biografie spreche ich nicht nur von Migration und Integration, sondern lebe sie tagtäglich.

Durch meine vorherige Tätigkeit als Recht- und Sozialberater habe ich in den Bereichen Ausländerbeschäftigungsgesetz, Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz, Staatsbürgerschaftsrecht und Asylgesetz Erfahrungen gesammelt. Später als Bildungsberater für Personen mit Migrationshintergrund habe ich die Bedürfnisse auch am Arbeitsmarkt erkannt.

Ich bin seit 2010 beim AMS OÖ beschäftigt. Seit 01.09.2013 bin ich Migrationsbeauftragter des AMS OÖ.

Meine Philosophie:

Ich sehe mich als Brückenbauer, als Vermittler zur besseren Verständigung unterschiedlicher Kulturkreise.  Die Teilnahme am Erwerbsleben kann Menschen erleichtern, sich in die Gesellschaft einzugliedern. Deshalb ist es mir ein großes Anliegen unsere/en Kundinnen und Kunden schnell und ausbildungsadäquat in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Mein Name ist Indrajit Raichaudhuri. Ich bin 48 Jahre alt, geboren in Kalkutta, Indien.

Ich bin in Mexiko und in Venezuela aufgewachsen und bin seit 1978 in Österreich (mein Vater hatte ein Angebot von der Voest Alpine angenommen und meine Mutter war Nachhilfelehrerin/Hausfrau). Ich kann 5 Sprachen fließend und habe auch sehr viel von der österreichischen Kultur gelernt. Meine Hobbys sind Tennis (mein Held und Vorbild: Roger Federer) und Motorradfahren (Hayabusa Fahrer).

Ich bin offen für alle Meinungen, die es in unserer Gesellschaft gibt, auch wenn ich Sie nicht alle teile.

Mein Wunsch ist es, dass wir Menschen, egal welcher Herkunft, Religion oder Hautfarbe, gegenseitig respektvoll umgehen!

Beruf: Bodenleger
Geburtstag: 01.01.1997
Wurzeln: Afghanistan

Mit 12 Jahren bin ich von meiner Familie und Heimat geflüchtet. Nur mit schwerem Herzen konnte ich meine 6 Geschwister, meinen Vater und meine kranke Mutter alleine lassen.

Nach 2 Jahren dramatischer und traumatisierender Flucht bin ich mit 14 Jahren im Hauptquartier Grießkirchen angekommen. Ein paar Monate später wurde ich im Flüchtlingsheim „Jugendliche für Maradona“ in Steyr untergebracht. Ich musste mich in ganz neue Lebensumstände, an neue Menschen und ihre Kultur gewöhnen.

Da ich die deutsche Sprache nicht konnte, fing ich gleich mit einem Deutschkurs an und bestand ihn. In Afghanistan habe ich 6 Jahre Mittelschule besucht und in Steyr, OÖ, machte ich nach dem Deutschkurs den Pflichtschulabschluss. Ich bekam 1 Jahr nach meiner Ankunft einen positiven Asylbescheid und somit auch eine Arbeitsgenehmigung. Ich suchte und fand Arbeit in verschiedensten Leasing-Firmen, wo ich als Maurer arbeitete.

Im Alter von 18 bekam ich meinen Sohn (Lion-Wahid 3j.). Nur 11 Monate danach kam meine Tochter (Aysha-Lia 2j.) zur Welt. Ich liebe sie sehr und es ist mir wichtig sie zu besuchen.

Meine Hobbies in der Freizeit sind Fußballspielen, weil ich auch im Verein ATSV-Steyr mitspiele. Auch schwimme ich gerne. Bei der Caritas habe ich als Übersetzer geholfen, da ich verschiedene Sprachen kann: Englisch, Deutsch, Indisch, Urdu und Persisch. Ich helfe gerne auch anderen Menschen, wenn sie Hilfe brauchen.

Beruf: Zivildienst
Geburtsjahr: 1998
Wurzeln: Österreich/Jordanien

Mein Name ist Karim. Ich bin ein Kind der 90er Jahre, aus dem schönen Salzkammergut.

Meine Mutter kommt aus Österreich und mein Vater aus Jordanien. Da meine Mutter katholisch und mein Vater muslimisch ist, durfte ich beide Religionen kennenlernen und konnte mich mit deren Lehren beschäftigen, weshalb mir vor allem auch der interreligiöse Dialog sehr wichtig ist. Mit 7 Jahren besuchte ich das erste Mal ein Camp einer Pfadfinderorganisation und bin heute Kinder- und Jugendbetreuer in derselben Organisation.

Die Arbeit mit Kinder- und Jugendlichen ist ein wichtiger Teil meines Lebens und daher möchte ich auch in Zukunft in diesem Bereich arbeiten und mich weiterbilden. Neben Lesen als mein Lieblingshobby verbringe ich gerne Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie. Besonders gern beschäftige ich mich mit Theater und Rhetorik und durfte schon in diversen Projekten mitwirken. Immer wieder hatte ich auch das Vergnügen, diverse Workshops dazu für Jugendliche zu gestalten

Mein Name ist Moussa Kéita, ich bin Musiker und Tänzer und komme aus der Casamance im Senegal. Ich spiele Djembe, die Doundouns (Basstrommeln) und die Serouba, die traditionellen Trommeln der Casamance.

Seit 2006 lebe ich nun in Österreich, mit meiner Frau und unserer kleinen Tochter. Ich arbeite hier als Künstler, trete mit der Gruppe Casa Tamtam und anderen Künstlern auf und mache Kurse, Workshops und Schulprojekte für Erwachsene und Kinder.

Ich unterrichte die Trommelrhythmen der Mandinke, die zu den raffiniertesten und vielfältigsten in der Welt der Musik gehören, und afrikanischen Tanz – leidenschaftlich und mitreißend, denn Tanz ist im Senegal elementare Ausdrucksweise sozialen Verhaltens und bedeutet Kommunikation mit den Göttern, der Natur, den Ahnen und der Gesellschaft.

Weil ich von der Arbeit als Künstler schlecht leben kann, arbeite ich zusätzlich im Verteilerzentrum Allhaming der Post AG.

Vor einigen Jahren habe ich den Verein „Teranga – Senegalesisch österreichische Freundschaft“ gegründet. Der Verein veranstaltet jährlich einen „Senegalesischen Abend“ mit Musik und Tanz in Linz. Seit 3 Jahren unterstützt der Verein auch meine frühere Volksschule in Ziguinchor, z.B. haben wir mit Hilfe von Spenden und Benefizkonterten die Toiletten in der Schule renoviert, eine Wasserleitung installiert, Computer, Drucker und anderes Schulmaterial gekauft.

Es macht mir große Freude, den Menschen in Österreich etwas von meiner Kultur und Musik zu vermitteln, gemeinsam zu musizieren und zu tanzen!

 

www.moussakeita.com

Ich heiße Reza Mohammad und wurde vor 23 Jahren im Zentralafghanistan, in Ghazni geboren. Mein Vater konnte mir eine Schulausbildung finanzieren und so besuchte ich 9 Jahre Grundschule und danach 3 Jahre einer 5-jährigen Fachschule für „Gebäude-Konstruktion“ in Kabul.

Da mein Vater und mein Bruder ermordet wurde, musste ich als 20-Jähriger fliehen um zu überleben. Ich bin im Winter 2016 in Wien angekommen, wo sehr viele engagierte Menschen am Bahnhof in Wien waren, die mir ein Heimatgefühl gegeben haben. Das war ein unvergesslicher Moment für mich, weil das meine erste Begegnung mit Österreich war.

Das erste halbe Jahr war dennoch hart, weil ich Heimweh nach meiner Mutter und meiner Schwester hatte, mit denen ich ein paar Jahre kaum Kontakt haben konnte und die inzwischen auch flüchten mussten. Nach einem halben Jahr Trauer und Müdigkeit beschloss ich mit meinen Landsleuten im Flüchtlingshaus kein Wort mehr in Dari zu reden und nur mehr die deutsche Sprache zu verwenden. So lernte ich rasch die Sprache, forderte damit meine afghanischen Mitbewohner heraus und ging mein Leben und Lernen aktiv an.

In der afghanischen Kultur spielt Gemeinschaft und Zusammenhalt und Zeit für Familie und Freunde eine zentrale Rolle. Auch in Krieg und Not immer von einem sozialen Netz umgeben und nie wirklich allein. Auch im Flüchtlingsheim unterstützen wir uns gegenseitig.

Ich bin derzeit im Pflichtschulabschluss-Kurs in Steyr und möchte diesen abschließen, dann entweder eine Lehre machen oder eine Ausbildung in Richtung Gebäude-Konstruktion weitermachen.

Meine Botschaft ist, den Menschen in Österreich zu vermitteln, wie dankbar sie sein können, weil hier Bildung und Freiheit selbstverständlich sind. Das schätze ich sehr und bin sehr glücklich in Österreich gelandet zu sein und möchte gerne als Dankeschön meine Erfahrungen als crosstalk-Botschafter weiter geben. Danke Österreich!

Geburtsjahr: 1992
Wurzeln: Syrien

 

Emad Ulddin Taher Agha ist ein angehender Jurist mit syrischen Wurzeln und starkem sozialen Engagement.

 

Emad wurde 1992 in Aleppo, Syrien geboren und wuchs bei seinen Großeltern auf. Schon früh musste er Verantwortung übernehmen und führte ein Lebensmittelgeschäft in einer Vorstadt von Aleppo. Mit 18 Jahren schloss er die Schule mit Matura und begann das Studium „Internationales Recht“ an der Universität. Sein Ziel eines Tages in Europa zu studieren spornte seinen Ehrgeiz an, und er gehörte zu den besten Studenten seines Jahrgangs.

Im März 2011 brach der Krieg aus. Von nun an war es sehr gefährlich an die Universität zu kommen. Trotzdem machte sich Emad jeden Tag auf um weiter zu studieren. Als die Situation untragbar wurde, entschied er sich gemeinsam mit seinem kleinen Bruder die Heimat zu verlassen. Ziel in Europa sollten die Niederlande sein, da dort bereits ein weiterer Bruder mit seiner Frau lebte. Der Weg nach Europa dauerte 8 Monate, und endete jedoch in Österreich. Emad entschied sich hier zu bleiben. Beim Roten Kreuz Baden fühlte er sich sehr gut aufgehoben, und so engagierte er sich als Dolmetscher, in der Familienzusammenführung und bei Suchdienst. ProjektXchange ist Emad ein besonderes Anliegen: den Jugendlichen die Angst vor „Fremden“ zu nehmen und mit seiner persönlichen Geschichte geflüchteten Menschen ein Gesicht zu geben motiviert ihn.

Seit einigen Monaten arbeitet Emad in einer Anwaltskanzlei und ist glücklich wieder im Rechtsbereich tätig zu sein. In seiner Freizeit spielt er Basketball und interessiert sich für die österreichische Geschichte.

Hallo! Ich heiße Juan Hasan und stamme aus Syrien. Geboren bin ich im Kurdischen Gebiet in Nordsyrien. Ich habe Soziologie und Pädagogik studiert und danach zwei Jahre in Syrien als Soziologe in einer Volksschule gearbeitet.

Ich bin Vater von vier Kindern und lebe seit 2013 in Linz. Hier habe ich in der Flüchtlingsbetreuung, v.a. für unbegleitete Minderjährige gearbeitet und seit 2015 engagiere ich mich als freiwilliger Dolmetscher beim Österreichischen Roten Kreuz.

Mittlerweile bin ich auch Mitglied im interkulturellen Team der Bildungsdirektion OÖ.

Für mich persönlich ist humanitäre Arbeit sehr wichtig und ich fühle mich wohl, wenn ich Menschen unterstützen und einen Beitrag zu gutem Verständnis und Miteinander leisten kann.

Mein Name ist Yaqub Ataee. Ich wurde vor 26 Jahren im Bezirk Jaghori (Provinz Ghazni) im Süden Khorazans (in Afghanistan) geboren.

Ich besuchte 12 Jahre lang die Schule in meinem Dorf. Nach der Kankor Prüfung inskribierte ich an der Technischen Universität in Kabul, wo ich fast 3 Jahre in der Fachrichtung CIS (Computing Information Science) studierte.

Wegen der lebensbedrohlichen Situation in der Hauptstadt Kabul und der Sicherheitslage in meinem Heimatland musste ich mein Studium unterbrechen und war gezwungen meine Heimat und meine Familie zu verlassen.

Nach einer langen und schwierigen Reise kam ich Ende 2015 in Österreich an und suchte hier um Asyl.

Nach einer Woche in der Flüchtlingshalle am Linzer Hauptbahnhof wurde ich anschließend in ein Asylheim in einem Dorf im Bezirk Gmunden verlegt. Dort nahm ich erstmals an einem Deutschkurs teil. So habe ich viele österreichische Leute kennengelernt und habe auch viele Freunden gefunden.

Im Jahr 2017 meldete ich mich beim MORE Programm der JKU Universität Linz. Dieses Programm ist eine Initiative, die geflüchteten Personen hilft, an ihre bestehende Ausbildung anzuknüpfen und einen ersten Zugang zur Universität zu ermöglichen.

Seit 2017 studiere ich nun an der JKU Universität in Linz in der Fachrichtung Informatik und bin jetzt ein ordentlicher Student im vierten Semester.

Neben meinem Studium spiele ich Volleyball in einem Verein und surfe gerne im Internet, wenn ich Zeit dafür finde. Schachspielen ist auch eines meiner liebsten Hobbys.

Ich interessiere mich für die österreichische und europäische Kultur und die Traditionen der Österreicher. Auch möchte ich gerne mein Heimatland anderen Menschen bekannt machen und näher bringen. Deswegen lerne ich gerne neue Menschen kennen und spreche gerne über verschiedenste Themen.

Hallo, ich heiße Mariem, geboren in Tunesien und Mutter zweier Kinder. 

Seit 2009 wohne ich mit meinem Mann und meinen Kindern in Linz und seit 2015 österreichische Staatsbürgerin.

Zeichnen, fotografieren und alles was Kunst ist, ist meine Leidenschaft seit meiner Kindheit. Deshalb habe ich ein Architekturstudium an der Kunstuniversität in Tunesien abgeschlossen. Zurzeit arbeite ich hier in OÖ als Verkäuferin, aber ich male viel in meiner Freizeit. In meinen Bildern versuche ich, meine Meinung und meine Anliegen auszudrücken. 

Der wahre Sinn unseres Lebens ist für mich ein zentrales Thema.

Mir ist es wichtig, dass wir Menschen einander in Liebe begegnen, einander helfen und uns mit ganzer Kraft für ein gutes und zufriedenes Miteinander einsetzen. Darauf möchte ich auch mit meiner Kunst aufmerksam machen.

Dieser Einsatz für das Gute und die Hilfe für den Anderen bereichern nicht nur den Empfänger, sondern auch den Geber selbst. Auf diese Weise kann jeder von uns nach seinen Möglichkeiten dazu beitragen, die Welt zu verbessern! 

Mein Name ist Malika Muslieva. Ich bin 25 Jahre alt und komme ursprünglich aus Tschetschenien. Ich bin mit 14 Jahren nach Österreich gezogen. Von Beruf bin ich Bürokauffrau, arbeite jedoch zurzeit mit Kindern und Jugendlichen im Rahmen von verschiedenen Projekten. In meiner Freizeit bin ich ehrenamtlich im Tschetschenischen Kulturverein ÄRSU in Linz tätig. Dabei biete ich seit drei Jahren vorwiegend Aktivitäten für Kinder und Jugendliche an, beispielsweise Nachhilfe, diverse Ausflüge und Nationaltanzunterricht. Durch meine berufliche Erfahrung und mein ehrenamtliches Engagement habe ich mich viel mit den Themen Herkunft, (Doppel)Identität und interkulturelle Kommunikation beschäftigt. So habe ich unter anderem gesehen, wie schwer es jungen TschetschenInnen fällt, eine Harmonie zwischen ihrer „österreichischen“ und „tschetschenischen“ Identität im Alltag zu finden.

Ich möchte meinen Beitrag im Rahmen einer Aufklärungs- und Überbrückungsarbeit leisten, um einerseits den betroffenen Kindern und Jugendlichen zu zeigen, dass sich viele andere in einer ähnlichen Situation befinden und andererseits, um die Menschen in ihrem Umfeld auf  ihre Lage aufmerksam zu machen, sodass sie alle gemeinsam den richtigen Umgang damit entwickeln. Persönlich möchte ich mich außerdem für den Abbau von Vorurteilen und Klischees gegenüber der tschetschenischen Community einsetzen.

Damit Interaktion von Personen aus unterschiedlichen Kulturen funktioniert, braucht es ständigen Dialog und gegenseitiges „Aufeinanderzugehen“. Ich will mich als Botschafterin engagieren, da mir verständnisvolles Miteinander am Herzen liegt. Es ist mir wichtig, dass sich unsere vielfältige Gesellschaft gegenseitig unterstützt und schätzt.

Warum ich mich bei crosstalk freiwillig engagiere? Ich unterhalte mich sehr gerne mit Menschen und möchte sie besser verstehen. Außerdem möchte ich meine schwierigen Erfahrungen mit anderen teilen und dazu beizutragen, Vorurteile über mein Land und die Menschen aus Syrien abzubauen.“

 

Mein Name ist Walid Dyab und engagiere ich mich beim Österreichischen Roten Kreuz als freiwilliger Botschafter. Ich bin 31 Jahre alt, komme ursprünglich aus Syrien und bin seit dreieinhalb Jahren in Österreich und in meiner Wahlheimat Wien wohnhaft. In Damaskus, Syrien, habe ich das Studium der Rechtswissenschaften abgeschlossen und musste mein Land aufgrund der Sicherheitslage verlassen.

An Österreich schätze ich besonders, dass es ein sicheres Land ist und es verschiedene Kulturen gibt, deshalb kann ich jeden Tag etwas Neues lernen. Meine Freizeit verbringe ich damit, mich weiterzubilden und zu reisen. Ich gehe außerdem gern in Museen und sehe mir gerne historische Dokumentationen an.

Lieblingszitat: „I give my self a second chance to hope, then I wait. Life is too narrow without the space of hope.“

Mein Name ist Firdows Abdukladir Mohamed. Ich bin 27 Jahre alt und wurde in Kismayo (Somalia) geboren. Seit 2015 lebe ich in Wien. Vor ungefähr 19 Jahren habe ich mein Land verlassen. Ich habe in Syrien, in der Türkei und in Griechenland gelebt und schließlich bin ich in Österreich gelandet. Die Reise war sehr lange. Von Griechenland nach Österreich bin ich mit dem Schiff gereist, dann bin ich zu Fuß zwei Monate über die Berge unterwegs gewesen, das waren wirklich die schwierigsten Monate in meinem Leben. Als ich zwei Jahre alt war, starb meine Mutter und als ich acht Jahre war, starb auch mein Vater. Kismayo ist die Hochburg der weltweit bekannten Terroristengruppe Al-Shabab. Es war sehr schwierig, von den Al-Shabab zu entkommen, weil diese – damals wie heute – die Stadt kontrollieren. Aufgrund des Krieges in meinem Land, konnte ich die Schule nicht abschließen, aber hier in Österreich möchte ich meinen Schulabschluss nachholen. Ich weiß, dass es nicht einfach wird Erfolg zu haben, aber ich werde mich anstrengen. Ich glaube, dass Wissen der Schlüssel zum Leben ist. In Syrien habe ich als Englischlehrerin gearbeitet. Meine Hobbies sind anderen Menschen zu helfen, spazieren zu gehen, schwimmen und mich mit Geschichte auseinander zu setzen.

In Zukunft hätte ich gerne eine Organisation, die Waisenkindern in Somalia oder Süd-Sudan oder in beiden Ländern hilft. Laut Humanist Report gibt es 153 Millionen Waisenkinder, weltweit leben davon 59 Millionen in Afrika. Waisen in Entwicklungsländern sind oft Opfer von schweren Menschenrechtsverletzungen. In meiner Organisation möchte ich den Waisen Zugang zu Nahrung, Unterkunft, Bildung und medizinischer Versorgung anbieten. Ein ganz besonderes Anliegen für mich ist die Verteidigung der Rechte für jugendliche Frauen in Somalia, die ab einem Alter von 15 Jahren zum Heiraten gezwungen werden. Es ist mir wichtig, das Bewusstsein der Gesellschaft schärfen, indem darüber aufgeklärt wird, dass eine frühe Ehe die Zukunft der jungen Mädchen „verdunkelt“ bzw. gefährdet und zu einem Teufelskreis aus Benachteiligungen und Armut führen kann.

Mein Name ist Clifford Nii Ayi Ankrah und ich komme ursprünglich aus der Stadt Accra, Ghana. Seit 2003 lebe ich in der Friedensstadt Linz, Österreich.

In Österreich habe ich die Ausbildung „Sozialbetreuung mit Schwerpunkt Behindertenbegleitung“ erfolgreich abgeschlossen und betreue derzeit Menschen mit Behinderung beim Wohnverbund Ebelsberg. Meine erste Begegnung mit dem Roten Kreuz hatte ich im Rahmen der ehrenamtlichen Tätigkeit beim Projekt Essen auf Rädern. Daneben war ich auch Obmann vom Verein Pangea .

In meiner Freizeit treffe ich mich gern mit Freunden, gehe klettern, spiele Trommel und mache andere körperliche Sportaktivitäten wie laufen, wandern und bergsteigen.

Ich habe viel in Österreich erlebt und gelernt. Mein Lebensmotto lautet: „Sei immer du selbst, denn du kannst niemals allen gefallen, egal was du tust.“

Ich heiße Iliya Hosseini und ich bin im Jahr 1994 in Teheran geboren. Meine Eltern sind vor zirka 30 Jahren so wie viele andere von Afghanistan in den Iran geflohen. Bis heute leben meine Eltern dort. Folglich habe ich afghanische bzw. persische Wurzeln und seit dem ersten Tag meiner Geburt den Sticker eines Flüchtlings auf meiner Stirn. Ich bin in einer ziemlich großen Familie aufgewachsen. Insgesamt sind wir fünf Geschwister. Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, erinnere ich mich, dass ich ein sehr neugieriges Kind war, welches in einer Gesellschaft mit wenig Bildung und Zugang zu weltweiten Themen aufwuchs. Ich wollte alles über die Welt erfahren und entdecken, egal ob es sich dabei um unangenehme oder auf Abenteuer-basierten Dingen handelte. Als ich dann unterschiedliche Kulturen und Meinungen kennengelernt habe, hat sich auch mein Inneres verändert. Während meines zweijährigen Elektrotechnik Studiums hatte ich die Möglichkeit, fern von meinem Dorf, in eine größere und vielfältigere Gesellschaft einzutauchen. 2015 hat mich mein Schicksal nach Österreich gebracht. Wieder war ich ein Flüchtling. Die Flucht hat sich auch auf meine Interessen ausgewirkt. Im ersten Jahr habe ich die Brunnenpassage, eine transkulturelle Institution in der künstlerisches Schaffen im Vordergrund steht, kennengelernt. Sehr schnell ist dieser Ort zu meinem zweiten Zuhause geworden, wo ich immer wieder Neues gelernt habe und meine Hobbies und Interessen verfolgen konnte. Die Möglichkeit viel Zeit mit anderen zu verbringen und gleichzeitig Neues zu erschaffen, habe ich von Anfang an geschätzt. Kommunikation sehe ich als Basis für ein besseres Verständnis füreinander und die Gestaltung einer friedvollen Welt. Für mich spielt das Rote Kreuz eine wichtige Rolle, um Missverständnisse im Kontext des interkulturellen Zusammenlebens zu beseitigen.

Beruf: Fachtechnischer und Schüler
Geburtsjahr: 1996
Wurzeln: Syrien

2011 hat für immer mein Leben sowohl auch viele anderen Menschen in meinem Herkunftsland verändert.  Einige Jahren später entschließ meine Familie und ich zu flüchten, weil wir nicht viele Möglichkeiten hätten und viele davon hatten bedrohliche Enden.
Unsere Wege auf der Suche nach Frieden und Sicherheit endete in Österreich! Da fanden wir uns die neue Heimat und fang wir an, uns zu integrieren und fleißig bzw. aktiv zu sein.
In kurze Zeit schaffte ich das unmögliche möglich zu machte, somit viele in mich ein Vorbild sehen.

Als gebürtiger Österreicher mit nigerianischen Wurzeln freut es mich sehr als crosstalk Botschafter einen Beitrag für ein besseres Miteinander in einer diversen Gesellschaft, wie wir sie in Österreich vorfinden, zu leisten. Ich bin der Überzeugung, dass Repräsentation wichtig ist und das wir alle davon profitieren können. Mein Ziel ist, dass nachkommende Generationen Vorbilder haben, die so ausschauen wie sie selbst, denn nur dann können wir das unendliche Potenzial aller in Österreich lebenden Menschen ausschöpfen. Österreich hat noch einen langen Weg vor sich. Aber die Entwicklungen im letzten Jahr (2020) stimmen mich positiv. Noch nie waren Minderheiten so sichtbar wie letztes Jahr. Noch nie haben sich so viele Menschen in Österreich aktiv mit Rassismus beschäftigt. Noch nie sind so viele Menschen mit Migrationsvordergrund bei einer Wien Wahl angetreten, wie letztes Jahr. Wir bewegen uns weiter und das ist erst der Anfang. Bleiben wir dran und verändern wir gemeinsam Österreich.

„Was ich mitgebracht habe ist Hoffnung“

Beruf: Medizinischer Labor-Techniker

Geburtsjahr: 1987

Wurzeln: Irak

Salman Al-Dulaimi kommt aus dem Irak und musste 2015 aus seinem Land fliehen, da die Lage dort für ihn nicht mehr sicher war. Seit 2018 arbeitet er beim Österreichischen Roten Kreuz. Der medizinische Labor-Techniker hat in seiner Heimat für die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung gearbeitet. Dort war er verantwortlich für verschiedene Gesundheitsprogramme und hat diese häufig bei internationalen Konferenzen vertreten. Salman ist nach Österreich gekommen, um seine Familie in Sicherheit zu bringen. Es ist ihm wichtig, in einem Land zu leben in dem respektvoll miteinander umgegangen wird und seine Kinder die Hoffnung auf eine sichere Zukunft haben. Als Vater von zwei Jungen ist es ihm besonders wichtig, dazu beizutragen Vorurteile abzubauen und seine persönlichen Erfahrungen mit anderen zu teilen.

Claudia Paccosi, MA, ist PR- und Marketing Managerin bei Worseg Concept GmbH sowie Expertin auf dem Gebiet der Öffentlichkeitsarbeit, Verlagswesen und Publikation.

Die in Viterbo geborene Italienerin mit österreichischen Wurzeln begeistert sich in ihrer Freizeit für Sport, Literatur, Kulinarik, Kochen und gutes Essen. Nach ihrem Masterstudium (Journalismus und Verlagswesen) in Rom und ihrem Auslandsaufenthalt in Dublin, ist ihr Wien mittlerweile eine zweite Heimat geworden. Die Verbundenheit zur Italienischen (Ess-)Kultur ist jedoch weiterhin ein wichtiger Teil ihrer Identität.

Antony Puthenpurackal

 

Er ist 1952 im südindischen Bundesstaat Kerala geboren und hat dort die Matura absolviert. Nach der Matura hat er an der Universität von Bangalore studiert und das Studium der Philosophie abgeschlossen. Anschließend hat er Englische Literatur, Soziologie und Psychologie studiert. Seit 1983 besitzt er ein Diplom in Erziehungswissenschaften. 1984 ist Antony nach Wien übersiedelt, von 1987 bis 1991 ist er als EDV-Lehrer an der „European International University“ in Wien tätig, seit 2003 ist er Vorstandsmitglied, Lehrer und Gründer der „Balakairali“, einer Schule für indische Sprachen und Tanz in Wien zur Förderung der österreichisch-indischen Verständigung. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter unterstützt er verschiedene Hilfsprojekte.

Sein Motto lautet „Wörter für Frieden“.

Banan Sakbani studiert derzeit Rechtswissenschaften am Juridicum in Wien und ist in Damaskus zur Welt gekommen und ist 2014 mit ihrer Familie aus Syrien geflohen. Im Zeitraum 2014 und 2017 absolvierte sie die Mittelschule in Istanbul. Seit Dezember 2017 lebt Banan in Wien, wo sie das Bundesrealgymnasium Antonkriegergasse besuchte und die französische bzw. die deutsche Sprache lernte. 2022 hat sie ihre Matura mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen. Banan hat eine große Leidenschaft für die Rhetorik, Sprachen, Musik und das Theater. Gitarre ist ihr Hauptinstrument. Im Schuljahr 2021/2022 nahm sie an dem mehrsprachigen Redewettbewerb „Sag’s Multi“ teil und wurde zur Preisträgerin. Im Rahmen eines Projektes der Staatsoper hat sie bei einem Theaterstück namens „The Start-up“ mitgespielt und das Stück mitentwickelt. Vor Kurzem erschien das Buch „Prosa für Welt“, bei dem mehrere junge Autor_innen geschrieben haben und im Zuge dessen zwei ihrer literarischen Texte veröffentlicht wurden. Banan war in ihrer Schulzeit am Bundesrealgymnasium Antonkriegergasse Stipendiatin von START Wien. Am 31.08.2023 erschien ihr erstes Buch „Meine Flucht und ihre Begleiterinnen“. Sie absolvierte verschiedene Praktika bei der Arbeiterkammer, dem Sozialministerium und der Vertretung der Europäischen Kommission in Wien.

Links:

https://mmf.univie.ac.at/team/portraits/banan-sakbani/

https://kijuku.at/bildung/staatsbuergerschaft-menschlichkeit/

https://kijuku.at/bildung/buehne-fuer-engagierte-inhaltliche-anliegen-genutzt-und-dabei-gestaerkt-worden/

https://www.antonkriegergasse.at/sags-multi-banan-sakbani/

https://www.facebook.com/bnan.sakbani

Tetiana Slavich, kurz „Tanya“, ist eine 27-jährige Politikwissenschaftlerin aus der Ukraine. Tanya hat sowohl in der Medienwelt als auch in einem Museum für moderne Kunst in Kiew gearbeitet. In ihrer Studienzeit hat sie unter anderem eine Mister-Wahl mitorganisiert und später in der Produktion von TV-Shows mitgewirkt. Außerdem war sie Produzentin einer Morgenshow beim Radio Aristocrats. In Wien verbringt sie ihre Zeit am liebsten im Museumsquartier und bei klassischen Konzerten. Es ist ihr ein Anliegen, junge Menschen zu ermutigen, ihre Träume zu erfolgen, daher lautet ihre Message an die junge Generation:

„Always follow your dreams! You can change the world! The future depends on you!”

Die 19-jährige Tatev, kam vor einem Jahr als Internationale Freiwillige zum Roten Kreuz in Österreich. Tatev ist eine intelligente, engagierte und fröhliche junge Frau. Zwei Jahre lang engagierte sich Tatev beim Jugendrotkreuz in Armenien bevor sie sich entschloss, als internationale Freiwillige beim Österreichischen Roten Kreuz tätig zu werden. Sie ist damit Teil des Europäischen Solidaritätskorps (ESK), ein interanationales Freiwilligen-Austauschprogramm für junge Menschen. Derzeit arbeitet sie als AuPair bei einer Familie in Niederösterreich.

Wenn Tatev nicht gerade durch die Welt reist, geht sie gerne wandern und engagiert sich auch als Pfadfinderin.

Sepideh wurde im Iran geboren und hat dort mit 17 Jahren die Matura abgeschlossen. Sie hat als Freiwillige in der Familienzusammenführung (FZF) beim Roten Kreuz begonnen, Familien bei der Zusammenführung zu unterstützen. Sie sagt von sich, dass sie die „Familien tief in ihrem Herzen“ trägt. Heute hat sie in der FZF des Roten Kreuzes eine feste Anstellung als hauptamtliche Mitarbeiterin. Für Sepideh ist es eine Herzensangelegenheit, Familien bei diesem herausfordernden Prozess zu begleiten und es ist das Schönste für sie, wenn sie den Familien nach besonders schwierigen Fällen eine positive Entscheidung übermitteln kann. Abends besucht sie die HTL Camillo Sitte Bautechnikum. Sepidehs Lebensmotto lautet: „Alles ist vergänglich“. Das heißt, auch die furchtbaren Zeiten vergehen wieder und es kommen Zeiten, in denen es einem besser gehen wird.

Abdul Fakhouri

Beruf: Schüler
Geburtsjahr: 1999
Wurzeln: Syrien

Ich bin Abdul, bin 17 Jahre alt. Ich bin in Damaskus geboren und aufgewachsen. In meiner Kindheit bin ich sehr viel geschwommen und nachher habe ich Wasserball im Damaskus Team in der Jugendklasse gespielt. Mein Vater war der Tormann des nationalen Teams und dadurch bin ich zum Wasserball gekommen.
Im August 2013 sind wir nach Istanbul geflogen und dort haben wir ca. 2 Jahre gelebt. Als Schüler in Damaskus hatte ich sehr gute Noten und in Istanbul habe ich weiter normal in Arabisch gelernt. Am 28.03.2015 durften wir nach Österreich fliegen.
Mit vollem Gas habe ich meinen Weg angefangen und jetzt besuche ich das BORG und habe noch zwei Jahre bis zur Matura. Mit dem Abschluss der Matura werde ich schon sechs Sprachen beherrschen.
Ich mache gern alle Wassersportarten, lerne sehr gerne Sprachen und habe noch viele Hobbys.

Ich bin immer sehr optimistisch und ehrgeizig und sehr gespannt auf die Zukunft.

 

 

Der 22-jährige Hussein Evazali ist in Afghanistan in Ghazni geboren und aufgewachsen und gehört der Volksgruppe der Hazara an. Hussein spricht Hazaragi, Dari, Englisch und Deutsch fließend. Mit 14. Jahren musste er sein Heimatland Afghanistan verlassen und lebt seit 2018 in Österreich. Über das Projekt Freedom Fighters von Ronny Kokert (Kampfsport-Weltmeister) trainierte er Kickboxen und ist mittlerweile Weiz- Open Sieger (2019) und Staatsmeister in Kickboxen (2020). Hussein besuchte die HTL Camilo Sitte Bau Technikum, die er im Frühjahr 2023 abgeschlossen hat und arbeitete mittlerweile bei PORR, einem der größten Baukonzerne in Österreich im Planungsbüro. In seiner Freizeit und an Wochenenden geht er gerne Wandern. Vor kurzem hat er eine Ausbildung zum Barkeeper absolviert, wo er gerne seine Fähigkeiten im Cocktailmixen gerne am Wochenende zum Einsatz bringt.

Hussein ist es ein Anliegen, seine Geschichte mit jungen Menschen zu teilen und dazu beizutragen, Vorurteile abzubauen.

 

Links zu Hussein und den Freedom Fighters:

 

Beruf: Student
Geburtsjahr: 1995
Wurzeln: Afghanistan

Ali war gerade 13 Jahre alt, als er 2008 am Flughafen in Wien ankam. Aufgrund des Krieges musste er seine Heimat Afghanistan verlassen. Er lebte bei einer bosnischen Pflegefamilie und konnte seine Familie – Alis Eltern und drei Geschwister – mit Hilfe der Rotkreuz-Familienzusammenführung nach Österreich nachholen. Das stellte die Familie vor neue Herausforderungen, denn das Leben muss in einer für sie völlig neuen Umgebung neu organisiert werden: Sprache lernen, Wohnung finden, für Ausbildung sorgen…

Im Rahmen des Projekts „FamilienTreffen“ wurden Alis Geschwistern ehrenamtliche „IntegrationsBuddies“ zur Seite gestellt, die nicht nur bei den Hausübungen und beim Deutschlernen unterstützten, sondern auch durch gemeinsame Freizeitaktivitäten gemeinsames voneinander lernen ermöglichten. Genau zu dieser Zeit begann Ali mit dem Studium „Petroleum Engineering“ auf der Montanuni in Leoben. Mittlerweile ist der 22-Jährige wieder zurück in Wien, um sich auf eine Ausbildung im medizinischen Bereich vorzubereiten.

In seiner Freizeit engagiert sich Ali u. a. beim Verein „Afghanische Jugendliche – Neuer Start in Österreich“ (www.neuerstart.at), der nicht nur jugendliche Flüchtlinge und deren Familien bei der Integration in Österreich unterstützt, sondern zu einer friedlichen Atmosphäre zwischen den ethnischen Gruppen Afghanistans sowie zwischen autochthoner Bevölkerung und AfghanInnen beitragen möchte.

Weitere Hobbies von Ali sind Fußball, Basketball, Fitness, lesen und sich mit Freunden in der Shisha-Bar treffen.

Nermina Tahirovic

Geburtsjahr: 1963
Wurzeln: Bosnien

Mein Name ist Nermina Tahirovic, ich bin als Diplomsozialarbeiterin zuständig für die Hospiz- und Palliativbetreuung im Roten Kreuz, Landesverband Niederösterreich.

Geboren bin ich in Bosnien und habe 29 Jahre dort gelebt, studiert und gearbeitet. 1992 änderte sich mein Leben schlagartig – wie viele andere flüchtete ich 1994 nach Österreich, nachdem zwei Jahre zuvor schon meine Eltern und Geschwister in diesem Land Zuflucht finden konnten.

Eigentlich war ich mit der festen Absicht nach Österreich gekommen, nach dem Krieg wieder nach Bosnien zurückzukehren, jedoch musste ich mir bald eingestehen, dass die Zerstörungen zu weitreichend und tief waren, um meiner Familie eine sorgenfreie Zukunft garantieren zu können. In Österreich wurden wir sehr gastfreundlich und fürsorglich aufgenommen, viele Menschen haben uns Wasser für unsere Verwurzelung durch Liebe und Freundschaft gegeben – dann war es sehr leicht hier und dort und überall beheimatet zu sein. Ich fühlte mich bald hier zu Hause und darum war es für mich einfacher, meine berufliche Ausbildung für Österreich nostrifizieren zu lassen und meinen beruflichen Weg in Österreich fortzusetzen.

Neben meiner Tätigkeit im Bereich Hospiz- und Palliativbetreuung bin ich auch als freiwillige Botschafterin im Projekt crosstalk aktiv. Es ist mir ein großes Anliegen, Kinder und Jugendliche an meiner Geschichte teilhaben zu lassen, um ihnen nahezubringen, warum Flüchtlinge nach Österreich kommen und was es bedeutet „fremd“ zu sein bzw. als „fremd“ angesehen zu werden. Diese Begegnungen mit den Kindern und Jugendlichen haben mich zutiefst berührt. Zum einen unterstützen die offenen Fragen und das Mitgefühl die Aufarbeitung meiner Erlebnisse. Zum anderen freue ich mich, jungen Menschen die Wichtigkeit von Offenheit und Toleranz zu vermitteln. Denn ein Freund zu sein, erleichtert dem anderen, nicht fremd zu sein. Deshalb kann ich auch sagen: ich bin nicht freiwillig gekommen, aber freiwillig geblieben.

“We live and we die. We should take advantage of our short time on this Earth appreciating the differences between us as humans and spreading positive energy all over the world to foster peace.”

Suad Sheikh Mohamed, unsere Botschafterin aus Somalia, begeistert mit ihrer unerschöpflichen Freude und Fröhlichkeit. Bei crosstalk engagiert sich Suad, „weil ich gerne Menschen dabei helfen möchte, eine Brücke zwischen der Aufnahmegesellschaft und den Neuankömmlingen zu bauen und um die Angst vor Fremden zu beenden“.

An Österreich schätzt die junge Somalierin besonders die Sicherheit, mit der sie sich als Frau in Wien bewegen kann: „Die Sicherheit ist mir wichtig (…) Österreich hat ein organisiertes System, Demokratie und Sicherheit. Hier, in Wien, kann man in der Nacht arbeiten und nach draußen gehen. Die Frauen in Österreich werden beschützt und die allgemeinen Rechte werden geschützt und verteidigt.“

Laila Jamali

Wurzeln: Marokko

Laila wurde in Marokko geboren und lebt bereits seit vielen Jahren in Europa. In Marokko hat Laila Französische Literatur studiert. Einige Jahre hat sie in Deutschland gelebt, bis sie die Liebe schließlich 2013 nach Österreich gebracht hat. Seitdem lebt Laila mit ihrer Familie in Niederösterreich.

Um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern und Leute kennenzulernen, meldete sich Laila beim Roten Kreuz in Berndorf. „Am Anfang war es hier sehr schwierig, besonders, weil die Sprache ganz anderes als in Deutschland oder in einem Sprachkurs ist. Direkten Kontakt zu den Menschen hier habe ich eigentlich auch erst durch meine freiwillige Tätigkeit beim Roten Kreuz bekommen“ erinnert sich Laila. Bis jetzt engagiert sie sich ehrenamtlich bei der Team Österreich Tafel oder dem Integrationsprojekt Familien Treffen.

Auch hauptberuflich kann sie ihre soziale Ader als Dolmetscherin und Mitarbeiterin eines Frauengesundheitsprojekt bei der Caritas ausleben. „Es ist wichtig nicht namenlos zu bleiben, sondern den direkten Kontakt zu suchen“, sagt Laila. „Man muss auch nicht immer der gleichen Meinung sein. Ich denke das schlimmste für eine Gesellschaft ist, wenn kein gar keine Gespräche mehr stattfinden. Und dieses Projekt versucht hier Präventionsarbeit zu leisten“.

Lailas Motto: Wenn du selbst Hilfe gibst, wird dir auch Hilfe angeboten.

 

„Verliere nicht die Hoffnung, du weißt nie, was morgen mit sich bringt.“

Mit Hoffnung und Optimismus habe ich vieles geschafft. Ich heiße Itidal Al Shaer (Spitzname Ida) und bin in Damaskus geboren. 2008 gab es eine schlimme Veränderung in meinem Leben, leider kam 2011 der Krieg also veränderte sich mein Leben noch mehr,
2015 bin ich mit meiner Familie nach Österreich geflohen, auf der Suche nach einem besseres Leben. Hier begann eine neue Herausforderung für uns um in Frieden zu Leben und uns etwas aufzubauen.

Wir haben angefangen, die Sprache zu lernen, und die Integration war nicht einfach, aber wir haben es dennoch geschafft genauso wie wir es in vielen anderen Dingen geschafft haben.

Eyad Jarach

 

Beruf: Medizintechniker
Geburtsjahr: 1980
Wurzeln: Syrien

Der 36-jährige Medizintechniker lebte bis vor seiner Flucht mit seiner Familie in Damaskus (Syrien), wo er 2011 das Studium „Biomedical Engineering“ abgeschlossen hat.
Bereits ein Jahr davor hat er seine eigene Firma aufgebaut und sagt auch jetzt, dass seine beruflichen Stärken im Bereich Marketing und Vertrieb liegen.
Durch den Krieg in Syrien hat der aufgeschlossene Syrer innerhalb von eineinhalb Jahren jegliche Sicherheit für sich und seine Familie verloren und entschied sich daher, sein Heimatland zu verlassen und nach Lybien zu fliehen. Als auch dort die Situation zunehmend unsicher wurde, entschied sich die Familie im Sommer 2014 zur Flucht nach Europa. Zu Beginn lebte Eyad mit seiner Frau und seinem Sohn in Klaffer (OÖ). Wie in Lybien verlor er auch dort nicht die Motivation, sich und seiner Familie ein neues Leben aufzubauen, wobei er dabei nicht auf andere vergaß und neue Flüchtlingsfamilien mit Dolmetsch und Beratung unterstützte. Dieses Talent konnte Eyad als hauptberuflicher Asylbetreuer beim Roten Kreuz Rohrbach ebenfalls einsetzen, bevor er im April 2016 nach Wien umzog, wo er sich sehr wohl fühlt.
Eyad engagiert sich ehrenamtlich bei „projektXchange“ und beim Verein „More than one perspective“ und bezeichnet sich selbst als kontaktfreudig, optimistisch und kommunikativ.

In zehn Jahren sieht er sich als „syrischer Österreicher“ und freut sich, durch das Projekt „crosstalk“ vielen österreichischen Menschen zu begegnen.

 

 

Uschi Lichtenegger

Geburtsjahr: 1961
Wurzeln: Österreich

Die Leopoldstädter Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger, geb. 1961 in Wien, entschied sich nach der Schule für eine Bürolehre. Schon in jungen Jahren zeichnete sich Uschis Interesse am Politischen ab, weshalb sie einen reichen Erfahrungsschatz in unterschiedlichen Institutionen wie im Verlag für Gesellschaftskritik, der Theodor-Kramer-Gesellschaft und anderen Sozial- und Kulturvereinen wie der Arge Randkunst oder dem Kulturkreis Mexikoplatz sammeln konnte. Unterdessen entschied sie sich, im zweiten Bildungsweg auch eine Ausbildung zur Familienhelferin zu machen. Zuletzt war sie im Wiener Dachverband für sozialökonomische Einrichtungen tätig. Seit über 15 Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich bei den Grünen und ist schon eine lange Zeit stark im zweiten Bezirk verwurzelt. Energie sammelt Uschi beim Spielen mit ihren beiden Enkeltöchtern und bei Outdooraktivitäten wie Spaziergängen mit ihrer Hündin Honey oder beim Tennis mit FreundInnen.

„crosstalk“ ist ein Projekt, das Uschi sehr begeistert. Diversität von Menschen und Kulturen ist für sie eine der vielen Qualitäten des zweiten Bezirks. Der gemeinsame Diskurs sowie das Finden von Gemeinsamkeiten und dem Verbindenden liegt ihr sehr am Herzen.

Derya Trentinaglia

Beruf: Juristin
Wurzeln: Türkei

 

Wer bin ich?

Diese Frage begleitet mich – wie so viele andere – bis heute. Geboren als ein „Gastarbeiterkind“ war ich immer das „Türkenmädchen“, auch nach der Matura. Nach dem Jus-Studium musste ich meinen Lebenslauf für Bewerbungen persönlich in den Kanzleien abgeben, damit wahrgenommen wird, dass ich Deutsch spreche und eigentlich ganz normal bin.

 

Seit 2012 lebe ich gemeinsam mit meinem Mann Thomas in Linz. Wir sind beide engagierte Jurist*innen aus Tirol und haben in Linz unsere neue Heimat gefunden. Meine „Spezialgebiete“ sind der Erwachsenenschutz (Sachwalterschaftsrecht), Wirtschaftskriminalität (Korruption), Asyl- und Grundversorgungsrecht.

 

Als Kind und Jugendliche habe ich sehr viel gelesen, zur Sklaverei, zur Apartheid, zu Sophie Scholl. Ich glaube daran, dass wir Menschen Geschichte prägen können, indem jede*r nach eigenen Kräften mitwirkt. Ich glaube daran, dass Gesellschaft nur mit einem Miteinander gut funktioniert und Wohlstand zulässt. Das hat uns die Geschichte Österreichs bereits gezeigt. Damit ein Miteinander möglich ist, ist es unumgänglich, dass wir aufeinander zugehen und uns wertungsfrei begegnen.

 

Ich spiele Capoeira. Eine brasilianische Kampf- und Tanzkunst, die aus der Sklaverei entstanden ist. Gespielt wird im Kreis, der die Begegnung zwischen Menschen ermöglicht, die sich nicht kennen, nicht einmal dieselbe Sprache sprechen, außer der Körpersprache. Hier habe ich gelernt mit Vertrauen und Achtsam auf Menschen zuzugehen, mich selbst zu schützen, gemeinsam zu spielen – in der Begegnung mit meinem Gegenüber. Meine Ängste sind nicht von dem Menschen verursacht, der mit gegenüber steht, sondern vom „Hörensagen“. Vertrauen zu haben ist nicht leicht, wenn die Informationen die wir um uns herum wahrnehmen, uns voneinander entfernen und Ängste schüren. Darum sind Botschaften, die uns zeigen, dass ein anderer Weg möglich ist, umso wichtiger. Denn „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt (…)“ (Art 1 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte).

 

Als Tochter eines Ägypters und einer Österreicherin habe ich lange gebraucht, um herauszufinden, „woher“ ich wirklich komme.

Oft werde ich mit dem Vorwurf konfrontiert, weshalb ich nicht (fließend) arabisch spreche – als ob ich etwas dafür könnte, dass meine Eltern die Entscheidung getroffen haben, dass ich mit Deutsch als Muttersprache aufwachse. Lange habe ich mich deswegen schlecht gefühlt, heute möchte ich anderen Menschen mit ausländischen Wurzeln sagen: Es ist absolut egal, wie andere einen sehen: Wichtig ist, dass man für sich selbst entscheidet, wer man sein möchte. An einem Tag bin ich Samira aus Wien, an einem anderen Tag bin ich Samira, Tochter eines Ägypters. Ich hatte immer ein gutes Gespür für Sprachen und entschloss mich daher, Simultandolmetscherin zu werden. Obwohl ich derzeit als Marketing & Communications Manager arbeite und gleichzeitig mein Doktorat in englischer Wirtschaftskommunikation absolviere, versuche ich immer noch, so viele Fremdsprachen (auch arabisch) wie möglich zu lernen, schlichtweg aus Leidenschaft. In meiner Arbeit, aber auch für crosstalk ist es mir wichtig, den Menschen Mut zu machen. Mut, für sich selbst einzustehen, Mut, um sich durchzusetzen. Denn mit Mut und etwas Ehrgeiz kann man fast alles erreichen, was man möchte.

Sabri Opak

 

Hallo, ich heiße Sabri Opak und lebe in Linz. Ich komme ursprünglich aus der Türkei und habe einen halb kurdischen / halb türkischen familiären Hintergrund. Ich habe mich bereits seit meiner Jugend für ein harmonisches und gewaltfreies Miteinander eingesetzt (Verweigerung des Militärdienst, Engagement bei gewaltfreien Initiativen in Istanbul und Anatolien). Aufgrund der damals für mich nicht akzeptablen politischen Umstände in der Türkei kam ich als Flüchtling nach Österreich (2003) und fand hier meine zweite Heimat.

Am Anfang konnte ich noch kein Wort Deutsch, aber das änderte sich schnell! Am Anfang hatte ich keine Ahnung von der österreichischen Mentalität, den Sitten und der Kultur, auch das änderte sich schnell! Am Anfang hatte ich keine österreichischen Freunde – wirklich! – heute habe ich viele! Ich habe viel Neues gelernt und erfahren, vom Wienerschnitzel bis zum Punschkrapfen, vom Snowboarden bis zu Hermann Meier, von den wunderschönen Bergen bis zur blauen Donau, von bewegender österreichischer Musik bis zum Mundl, vom Ostereierpecken bis zum Christkindlmarkt (am liebsten am Linzer Hauptplatz *g*) und den schönen Weihnachtsfeiern bei meinen neuen Freunden.

Ich habe div. Ausbildungen in Österreich absolviert (z.B. Fachtrainer-Ausbildung mit interkultureller und sozialpädagogischer Kompetenz, DAF/DAZ (Deutsch als Fremd-/Zweitsprache), Studium-Lehrgang  „Neo-Salafistischer Islamismus, Extremismus, Dschihadismus / De- Radikalisierung, Donau Uni Krems). Ich interessiere mich besonders für kosmopolitische und vielfältige Projekte und arbeite im interkulturellen Bereich als Berater und Coach.

Beim Verein Land der Menschen in OÖ bin ich seit mehreren Jahren als Integrationsbotschafter in Schulen ehrenamtlich tätig. Seit 1. März 2017 arbeite ich außerdem beim Projekt crosstalk in Oberösterreich. Ich möchte dabei Brücken zwischen den Menschen für ein friedliches Miteinander bauen.

In meiner Freizeit radle ich gerne durch Linz und genieße den Donaustrand.

Mein Lieblingszitat stammt von Nelson Mandela:
„Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lernen zu lieben.“

 

www.sabri-opak.com

 

Muktar Mohamed

Beruf: Freiwilliges Integrationsjahr bei Roten Kreuz
Wurzeln: Somalia

Muktar ist seit 2 Jahren in Österreich – er wohnt und lebt in Innsbruck, der Landeshauptstadt von Tirol.

Am Anfang war es für Muktar schwierig in Kontakt mit Menschen aus Tirol zu kommen: „Als ich nach Österreich gekommen bin, habe ich eine ganz andere Vorstellung gehabt vom Land und den Menschen. Wie sie mir gegenüber als Flüchtling reagieren würden und wie mein Leben in Österreich weitergehen wird. Ich hatte Angst, war am Anfang ein sehr verschlossener Mensch – aber als ich etwas Deutsch sprechen konnte, begann ich in Kontakt zu treten mit den Leuten hier in Tirol. Ich finde die deutsche Sprache ist der Schlüssel zur Gesellschaft.“

Seitdem hat sich viel verändert für Muktar:„Österreich ist ein ganz wunderschönes Land. Was mir besonders gefällt ist die Hilfsbereitschaft und der Zusammenhalt der Menschen. Ich bin sehr neugierig noch mehr über die Kultur und die Werte der Menschen in Österreich zu lernen.“

Muktar ist seit Beginn des Jahres 2017 Freiwilliger beim Roten Kreuz Tirol und auch als Botschafter für die Projekte „xchange“ und „crosstalk“ im Einsatz. Er wird ab August 2017 außerdem das „Freiwillige Integrationsjahr“ beim Landesverband Tirol beginnen und dort im Bereich „Restoring Family Links“ und GSD „Flucht & Migration“ ausgebildet und mitarbeiten.

Muktar spricht außer seiner Muttersprache Somali, fließend Arabisch, Englisch und Deutsch. Er hat ein paar Semester Pharmazie im Jemen studiert, konnte sein Studium dort nicht abschließen. In seiner Freizeit spielt er leidenschaftlich gerne Fußball.

Sein Lebensmotto: „Do not let your fear get in the way of your dreams“

 

Walat Zinal

 

Beruf: Dolmetscher / Studium Islamisch Lehramt
Wurzeln: Syrien
Geburtsjahr: 1986
Ausbildung:

Universität Damaskus 2005 – 2009

Damaskus, Syrien
Studienschwerpunkte: Islamisch Lehramt
Abschluss: 2009

 

Sprachkenntnisse:

  • Kurdisch: Muttersprache
  • Arabisch: sehr gut
  • Türkisch: gut
  • Englisch: etwas
  • Deutsch: etwas
  • Schwedisch: etwas

 

Hobbys & Interessen:

  • Lesen
  • Internet surfen
  • Fußball spielen
  • Freunde treffen
  • Einkaufen
  • Kochen

 

Beruf: In Ausbildung zur Sozialpädagogin
Geburtsjahr: 1973
Wurzeln: Venezuela

Mein Name ist Yelitza Fernandez. Ich bin 44 Jahre alt und wurde geboren in Caracas, der Hauptstadt von Venezuela. Ich bin geschieden und habe eine Tochter, die 14 Jahre alt ist und die 5 Klasse Gymnasiumbesucht. Nach meinem Studium in Marketing und Öffentlichkeitarbeit ging ich nach Hamburg, um Deutsch zu lernen. Danach habe ich geheiratet und an der Fachhochschule Aachen BWL angefangen zu studieren. Überall wo ich war, habe ich mich ziemlich schnell angepasst und immer gut gefühlt. Trotzdem fühlte ich Sehnsucht nach einem Zuhause. Ein Gefühl das mich verfolgte bis ich nach Österreich kam. Hier habe ich mein Zuhause gefunden. Meine Wüschen werden alle hier in Österreich in Erfüllung gehen. Ich zweifle nie daran.

 

Für mich ist Sport wie Medizin für die Seele. Musik ist mein ständiger Begleiter. Diese Leidenschaften haben mich auf Idee gebracht, meine Hobbies als Beruf auszuüben. In 2010 wurde ich die erste zertifizierte Zumba Fitness Instruktorin in Linz.

 

Im Oktober 2016 habe ich eine Ausbildung zur Diplom Sozialpädagogin und parallel ein Praktika beim Begegnungszentrum Arcobaleno (www.arcobaleno.info) angefangen. Ich freue mich auf die neue Herausforderung und darauf Menschen beim Ankommen in Österreich zu unterstützen.

 

Ich wünsche mir ein friedliches, hassfreies Zusammenleben in Österreich, dass die Menschen toleranter sind und dass alle Menschen egal welcher Herkunft, Religion oder Hautfarbe bei uns als Freunde aufgenommen werden und mit uns in Frieden leben können.

 

Mein Motto: „wenn eine Idee in deinen Kopf passt, passt sie auch in dein Leben“

 

Bayar Suleiman

 

Beruf: Lehrer
Geburtsjahr: 1989
Wurzeln: Syrien

In Syrien habe ich Kinder im Alter von 6 -12 Jahren, in allen Grundschulfächern unterrichtet. Nebenbei habe ich auch als EDV-Techniker gearbeitet (Software aufspielen – Hardware Reparaturen – Formatieren).

Meine Muttersprache ist Kurdisch und ich spreche auch Arabisch, Deutsch und ein bisschen Englisch.

Ich bin seit 2014 in Österreich und ich habe als Freiwilliger im Flüchtlingsheim gearbeitet.

Ich interessiere mich für das Tambur spielen, Spazieren und Internet surfen.

 

 

Beruf: Innenausbau
Geburtsjahr: 1988
Wurzeln: Afghanistan

Mein Name ist Muhammadullah Akakhel, geboren am 21.03.1988 in Afghanistan. Ich habe mit meinen Eltern in der Landwirtschaft gearbeitet und bin daneben in Afghanistan in die Schule gegangen. Ich bin verheiratet und musste 2010 mein Heimatland Afghanistan fluchtartig verlassen. Ich konnte mich von meiner Frau u. meiner Mutter nicht mehr verabschieden auf Grund von Kidnapping und Todesdrohung durch die Taliban.

Ende 2011 kam ich in Österreich (Wien) an. Über diese „Reise“ möchte ich einmal einen Bericht schreiben, ich werde sie nie vergessen. In Österreich war für mich alles neu. Ich habe mich von Anfang an für die deutsche Sprache interessiert, weil die Sprache für mich der Eingang in die neue Gesellschaft ist. Ich habe immer überlegt, wie ich mein Land vorstellen kann, denn die Menschen hören und hörten hier nur vom Krieg in meinem Land. Das hat mich immer leidgetan, denn ich habe immer positiv gedacht.

Ende 2012 bin ich dann nach Linz gekommen. Wohnte ca. 2 Jahre in Leonding, wo ich viele nette Leute kennengelernte. Ich bekam viele Angebote, z.b. Deutsch-Kurse, Hauptschulabschluss, Kochkurse halten, Mitarbeit in drei Gemeinschaftsgärten, freiwillig mithelfen und dolmetschen (Deutsch – Pashto, Dari/Persisch, Grundkenntnisse in Griechisch und Englisch), was ich alles sehr gerne machte.

2015 habe ich dann meinen positiven Asylbescheid bekommen, worüber ich sehr glücklich war, denn damit hat mein richtiges Leben hier begonnen: Arbeit suchen, Wohnungssuche und ein selbständiges Leben anfangen. Ich habe am Anfang mit ganz wenig Einkommen in drei Minijobs gearbeitet. Im April 2015 ich habe mich beim Slowfoodwirtshaus „Die Donauwirtinnen in Linz“ beworben und die Arbeit bekommen. Es war eine schöne Zeit mit sehr guter und interessanter Arbeit, lieben Kollegen und Kolleginnen: 1 Jahr lang. Machte abschließend über das BFI eine Ausbildung zum Innenausbau.

Im März 2017 habe ich bei einer Bau-Firma in der Nähe von Linz zu arbeiten begonnen: eine schwere, aber erfüllende Arbeit. Wurde sehr gut aufgenommen bei den Arbeitskollegen und lerne schon mühlviertlerisch zu reden. Bin beim Lernen für den Führerschein. Mein Chef wird mich finanziell unterstützen, wenn ich auch gleich den LKW-Führerschein mache, damit ich in der Firma auch mit den LKWs eingesetzt werden kann. Da ich gerne mit Menschen in Kontakt trete, fällt es mir leicht, den Leuten ein interessantes und positives Bild von Afghanistan zu vermitteln.

 

Kella Wala

 

Beruf: Betreuer in der Wohnungslosenhilfe
Geburtsjahr: 1959
Wurzeln: St. Lucia

Mein Name ist Kella Wala, ich wurde in Babonneau, Castries, Saint Lucia, West Indies geboren und wuchs dort in einer Familie mit zehn Geschwistern auf. Inzwischen bin ich mit einer Wienerin verheiratet und habe selbst zwei Söhne. Mit 19 Jahren begann ich auf der Karibik-Insel als Bauer zu arbeiten, war aber immer auch in sozialen Projekten tätig und konnte dadurch zu vielen Organisationen und Vereinen Kontakte aufbauen. So war ich zum Beispiel Vorsitzender der Kulturorganisation „Fond Assua Youth Organisation“ und Mitglied einer Rastafari-Bauerngemeinschaft. Da die Landwirtschaft mein Hauptinteresse war, war ich an vielen Arbeiten für und mit der Regierung von St. Lucia beteiligt. Zu dieser Zeit war ich Umweltaktivist, Kultur- und Bildungsorganisator und Trainer für organische Landwirtschaft und hatte mit verschiedenen Ministerien, Bildungseinrichtungen und Vertretungsgremien zu tun. Eines dieser Netzwerke war die Universität Wien und so führte mich mein Weg 2003 nach Österreich. Nach Deutschkursen und Mitwirken bei der Afrikanischen Kultur Union engagiere ich mich seit 2011 beim Wiener Roten Kreuz. Dort arbeite ich als Betreuer in einer Wohnungslosenhilfe Einrichtung und bin außerdem Freiwilliger bei den Integrationsprojekten „PROTECT“ und „projektXchange“. Als passionierter Hobby-Gärtner kümmere ich mich in meiner Freizeit um den Blumengarten der Bezirksstelle in Floridsdorf. Es war nicht einfach, in Wien Fuß zu fassen. Ich weiß, dass mein Deutsch nicht perfekt ist, aber ich dachte mir von Anfang an: „Besser schlechtes Deutsch reden, als gar nicht mit anderen Leuten sprechen!“ Ich freue mich, meine Erfahrungen nun auch im Rahmen von crosstalk mit anderen Menschen teilen zu können.

 

 

Guelcan Ceylan

Mein Name ist Gülcan Ceylan. Ich bin 28 Jahre alt und bin in Linz geboren. Ich habe drei Schwestern und einen Bruder. Meine Nichte Dilara und meine zwei Neffen Dalyan und Luca versüßen meine Welt. In meiner Freizeit mache ich Sport und bin sehr gerne in der Natur. Bewegung und Ernährung spielen für mich eine große Rolle. Auf Freundschaften lege ich sehr viel Wert und bin froh, dass ich meine Freunde bei mir habe.

Meine Eltern kamen 1970 als Gastarbeiter nach Österreich. Nicht nur in Österreich als „Türkin“, sondern auch in der Türkei als „Alevitin“ gehöre ich zur Minderheit an. Das Gefühl nirgendwo akzeptiert zu sein und immer wieder mit Rassismus kämpfen zu müssen, kenne ich sehr gut. Gastarbeiter, Studenten, Asylwerber, MigrantInnen etc. haben eines zusammen: „anders sein“. Genau hier sehe ich auch die Gefahr einer Radikalisierung bei beiden Seiten.

Ich bin der Meinung, dass wenn sich Menschen, vor allem junge Menschen ausgegrenzt bzw. nicht willkommen fühlen, sich in die radikale Schiene bewegen können. Daher ist es mir persönlich wichtig bei Arbeiten, Projekten mit dem Thema „Integration“ mitzuwirken.

Ich versuche mich sowohl hauptberuflich als auch ehrenamtlich für ein friedliches Zusammenleben einzusetzen. Seit 2014 arbeite ich im interkulturellen Begegnungszentrum Arcobaleno als Dipl. Sozialpädagogin. Hauptsächlich arbeite ich mit AsylwerberInnen. Neben Veranstaltungen, Kinderbetreuung, politische Arbeit, Aktivitäten gehört die Arbeit mit jungen Menschen zu meinen Hauptaufgaben.

Ich wünsche mir eine Welt, wo Menschen nicht aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft, Religion oder Kultur abgestempelt werden- im guten oder schlechten Sinne. Die Hoffnung werde ich nie verlieren!

Emma Oubeid Afandi

Beruf: Archäologin
Geburtsjahr: 1989
Wurzeln: Syrien

Emma wurde als Tochter eines kurdischen Ehepaars in Kobani (Syrien) geboren. 2013 reiste die siebenköpfige Familie per Auto von Syrien nach Österreich, da die Afandis die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen weil Emmas Vater 20 Jahre hier gelebt und das Medizinstudium absolviert hat. Emma hat in Syrien Archäologie studiert. Hier in Wien ist sie als Dolmetscherin bei der Wirtschaftsuniversität tätig und möchte zukünftig gerne im Bereich Sozialberatung arbeiten. Freiwilliges Engagement ist für sie selbstverständlich: nachdem sie in Linz bei Radio Fro ehrenamtlich als Moderatorin gearbeitet hat, unterstützt sie nun den Suchdienst des Österreichischen Roten Kreuzes als Arabisch-Dolmetscherin und berät Schutzsuchende online, damit sie sich in der neuen Heimat besser zurechtfinden. Da die kurdische Syrerin bis vor ein paar Jahren selbst in Syrien gelebt hat und die österreichische Mentalität seit ihrer Kindheit kennt, weiß sie über das Leben in beiden „Kulturen“ Bescheid und ist sich den gegenseitigen Vorurteilen sehr bewusst.

Wenn Emma nicht gerade dolmetscht schreibt der Bücherwurm kurze Geschichten und Gedichte, geht schwimmen oder hört klassische Musik.

 

Othman Al-Nasiri ist ein junger Journalist aus dem Irak, der sich auch hier in seiner neuen Heimat Wien dafür einsetzt, Menschen gegenüber Medien zu sensibilisieren. In seiner Freizeit engagiert er sich im Caritas-Tageszentrum am Hauptbahnhof und bei Asyl in Not als Dolmetscher. Othman ist ein sehr fröhlicher, offener und sozialer Mensch, der gerne auf andere zugeht. Bei projektXchange engagiert sich der junge Aktivist, weil er gerne bei Kindern und Jugendlichen ihr eigenständiges Denken bestärken möchte. Othman möchte darauf aufmerksam machen, dass es wichtig ist, nicht allem, was man in den Medien hört oder sieht blind zu vertrauen. Stattdessen sollten Informationen kritisch beleuchtet werden, und man sollte sich auch selbst auf die Suche nach der Wahrheit begeben und nachrecherchieren.

Ali Asghari

 

Geburtsjahr: 1991
Wurzeln: Afghanistan

Ich heiße Ali Asghari und bin 24 Jahre alt. Ich bin in Afghanistan geboren, aber aus Sicherheitsgründen in den Iran geflohen. Dort habe ich viel Rassimus erlebt, weil Einwanderer im Iran als Abschaum des Staates bezeichnet werden. Willkommen war ich dort nie. Einer meiner Brüder war zu diesem Zeitpunkt bereits nach Österreich geflohen, somit konnten wir auch auf legalem Weg nach Österreich kommen. Wie bei fast allen guten Dingen, gibt es auch an dieser Geschichte einen Haken. Wir hatten keinen afghanischen Pass. Deswegen mussten wir wieder zurück nach Afghanistan, um uns Pässe ausstellen zu lassen. Nach einem zwei- oder dreimonatigen Aufenthalt haben wir sie schließlich bekommen und sind dann über den Iran nach Österreich geflohen.

In Österreich wurde ich nach einer Woche in eine Hauptschule gebracht. Ich habe hier mit der zweiten Klasse begonnen und nach drei Jahren konnte ich die Hauptschule positiv abschließen. Durch eine Übergangsklasse konnte ich ins Gymnasium wechseln, dort habe ich nach einer Ehrenrunde die Matura geschafft. Heute bin ich Student der Rechtswissenschaften in Wien. Ich möchte später in Österreich als Richter arbeiten, um dann die Möglichkeit zu haben, nach Afghanistan zurückzukehren und dort den Aufbau eines demokratischen Systems zu unterstützen, das auf Freiheit und Gleichheit aufbaut.

 

 

Beruf: Heimhelferin

Geburtsjahr: 1971

Wurzeln: Bosnien

 

Mein Name ist Samira und ich bin in Bosnien geboren. Im Jahr 1992 bin ich nach Österreich gekommen und möchte mein Leben hier nicht mehr missen. Ich bin verheiratet und habe 3 Kinder. Nachdem ich im Jahr 2015 einen Vorbereitungskurs für den Pflegeberuf beim Roten Kreuz absolviert habe, fand ich nach der Ausbildung zur Heimhelferin eine Stelle in der Hauskrankenpflege des Roten Kreuzes in Kumberg. Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß und meine Kolleginnen und Kollegen nennen mich „Sonnenschein“, weil ich so ein sonniges Gemüt habe

Bassel Kannou

 

Wurzeln: Syrien/Palästina

Motto/Lebensweisheit:
Um klar zu sehen reicht oft ein Wechsel der Blickrichtung.“ (Antoine de Saint-Exupéry)

Lebenslauf von Bassel Kannou:
Ich bin in Aleppo/ Syrien geboren und aufgewachsen. Mein Vater kommt aus Palästina. Nach der Grundschule besuchte ich das Kindy-Gymnasium in Aleppo.

An der Aleppo Universität studierte ich BWL. Mein Doktoratstudium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften schloss ich an der JKU in Linz 2005 ab. An der Privatuniversität „UMIT“ in Tirol studierte ich parallel dazu Gesundheitswissenschaften.

Gleich nach dem Uni-Abschluss nahm ich meine Tätigkeit als Marketing-Manager an der EMCO Privatklinik in Salzburg auf. Später arbeitete ich als Marketing-Manager bei der SANLAS Holding (Privatkrankenhäuser). Derzeit gründe ich meine eigene Firma.

Neue Herausforderungen und Kommunikation mit anderen Menschen sind mir sehr wichtig. Durch meine ehrenamtliche Tätigkeit als Rettungssanitäter beim Österreichischen Roten Kreuz habe ich viele Menschen kennengelernt.

Zu meinen Hobbies zählen Musik hören, Malen, Lesen, mich mit Freunden treffen und Tischtennis spielen.

 

 

Ich wurde am 22.01.1998 in Afghanistan als Sohn einer Ärztin und eines ehemaligen Offiziers geboren. Unsere Familie musste vor den Taliban aus meiner Heimatstadt nach Mazar e-Sharif fliehen. Ich zog alleine nach Kabul, um dort die Mittelschule zu beenden. Aufgrund eines schweren Herzfehlers wurde ich in Deutschland operiert und hätte anschließend wieder nach Afghanistan zurückkehren müssen. Da meine Familie und ich dort aus politischen Gründen verfolgt werden, suchte ich in Österreich um Asyl an.

 

Seit zwei Jahren bin ich jetzt in Oberösterreich und habe sehr rasch Deutsch gelernt. Für mich ist es selbstverständlich, dem Land und den Menschen, die mich aufgenommen haben, auch etwas zurückzugeben und deshalb arbeite ich ehrenamtlich im Interkulturellen Begegnungszentrum Arcobaleno und bei der Volkshilfe und zusätzlich als Dolmetscher für SOS-Menschenrechte. Die Begegnung mit anderen Menschen und Kulturen ist für mich eine große Bereicherung. Mein Traum ist die Gründung eines Vereins unter dem Motto „Alle Menschen sind gleich“, in dem Jugendliche und Erwachsene einander begegnen und voneinander lernen können, egal, woher sie kommen und welcher Kultur oder Religion sie angehören. Ich möchte gerne in Österreich die Matura nachholen und anschließend Politikwissenschaften studieren. In meiner Freizeit gehe ich gerne schwimmen und schreibe Gedichte.

Aboud Alibrahim

 

Beruf: Student
Geburtsjahr:1993
Wurzeln: Syrien

Der lebenslustige 24-jährige Aboud wurde in Deir Ezzor geboren, einer Stadt im Osten Syriens. Seine Kindheit verbrachte er wie andere Kinder mit Fußball, Schule und dem Erkunden der Stadt und absolvierte die Schule mit sehr guten Noten. 2011 begann Aboud mit einem Studium und spezialisierte sich auf petrochemische Ingenieurswissenschaften, da Deir Ezzor ein Zentrum der syrischen Erdölförderung ist. Nach Abschluss des Bachelor-Studiums begann er mit dem Studium der englischen Literatur an der al-Furat-Universität. Leider konnte er nur ein Semester lang studieren, da er im Juli 2015 nach Europa flüchten musste. Nach Zwischenstationen in der Türkei, Griechenland, Mazedonien, Serbien und Ungarn kam Aboud am 5. September 2015 um 22:35 in Wien an. Und das ist nur der Anfang…

 

Mein Name ist Sarah Momani. Geboren und aufgewachsen bin ich zwischen den Bergen – in meinem schönen Österreich! Gleichzeitig darf ich mich auch glücklich schätzen durch arabische Wurzeln viel von der einer anderen Kultur gelernt zu haben und in einer kunterbunten Familie großgeworden zu sein. Ich bin im schönen Salzkammergut am Traunsee aufgewachsen, habe dann später am BG in Vöcklabruck maturiert und bin zum Studium nach Linz gezogen.

 

Heute bin ich Lehrerin und liebe diesen Beruf sehr – denn täglich gibt’s spannende, neue Herausforderungen und eine Menge an Freude und Spaß im Unterricht!

Neben meinem Beruf bin ich seit meiner Jugend in der MJÖ (Muslimische Jugend Österreich) engagiert. Wir organisieren Reisen, Sommer- & Wintercamps, Actiondays und Workshops – somit sind wir stets unterwegs und kommen in der Welt ordentlich rum.

Mein Herz schlägt für die Jugendarbeit – denn in kaum einen anderen Bereich kann man sich als junger Mensch so viele Kompetenzen und Fähigkeiten aneignen, als eigenverantwortlich von und für Jugendliche Projekte und Aktionen zu planen, die schlussendlich der ganzen Gesellschaft zu Gute kommen!

Ich bin dankbar dafür, meinen Beitrag zu Crosstalk leisten zu dürfen. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, dass Menschen einander auf Augenhöhe näherkommen, einander kennenzulernen, Ängste und Fragen in einem angenehmen Rahmen abbauen können und einfach Freude am Beisammensein haben.

Mein Credo: Schenken wir der Welt ein Lächeln und lasst uns mehr miteinander als übereinander sprechen!

Pamela Andrea Muñoz Lagos

 

Geboren 1983 in Chile

Kurzbeschreibung:
Pamela Andrea Muñoz Lagos ist der Liebe wegen von Chile nach Österreich gezogen und arbeitet in einem bekannten Tonstudio in der Steiermark.

Motto:
Egal was passiert, es hat seinen Grund. Man muss nur zwischen den Zeilen lesen.

Lebenslauf von Pamela Andrea Muñoz Lagos:
Im August 2008 habe ich meinen Mann Gernot in Chile kennengelernt. Er ist Serviceman für Rossignol im kanadischen Skiteam.

Ich habe damals in einer Autovermittlungsfirma gearbeitet. Gernot hat ein Auto gemietet und wir haben uns am Flughafen kennen gelernt.

Nach sechs Monaten Fernbeziehung bin ich im Juni 2009 nach Österreich gekommen. Wir wohnen seitdem in Murau in der Steiermark.

Ich liebe es, in Österreich zu leben. Ich habe Gott sei Dank vorher Deutsch gesprochen, weil die Familie meines Papas aus Deutschland stammt. Deswegen habe ich mit der Sprache nie große Probleme gehabt.

Im Oktober 2011 habe ich beim Roten Kreuz Murau die Sanitätshilfeausbildung angefangen. Seit Juni 2012 bin ich Rettungssanitäterin. Für mich ist es Sport für die Seele, anderen Personen zu helfen.

Seit Mai habe ich eine fixe Arbeitsstelle im Büro. Ich arbeite in dem Tonstudio von Andreas Gabalier und Nik P. 🙂

 

 

Beruf: Student
Geburtsjahr: 1993
Wurzeln: Türkei

Hallo! Ich heiße Hüseyin Celik und bin Linzer. Ich bin 1993 in Österreich zur Welt gekommen und  zwischen zwei Kulturen groß geworden. Als Einzelkind in einem hauptsächlich türkisch-geprägtem Ambiente in einem kosmopolitischem Umfeld aufgewachsen, hatte ich keinerlei Probleme mich in der transkulturellen Gesellschaft einzuleben. Ich habe eine weiterführende Schule abgeschlossen, die sich auf kaufmännische Berufe spezialisiert hat.

Auf der Theaterbühne stehe ich seit meinem 6. Lebensjahr und in meinem Abschlussjahr 2013 habe ich für ein Klassenprojekt ein Drehbuch über Mobbing unter dem Titel „Bullying“ geschrieben, Regie geführt und als Akteur mitgewirkt. In meiner Freizeit baue ich sehr gerne Puzzle, lese leidenschaftlich gerne Romane mit psychologischen, philosophischen und gesellschaftskritischen Bezügen.

Zurzeit besuche ich den Studienberechtigungslehrgang für Sozialwirtschaft und Soziologie an der Johannes Kepler Universität in Linz. Anschließend möchte ich im sozialen Bereich arbeiten.

Ich habe Freunde aus unterschiedlichen Kulturkreisen und mit unterschiedlichen Religionen. Ich interessiere mich für Unbekanntes und mache es zu etwas Vertrautem, deshalb war ich vom crosstalk-Projekt sehr begeistert und bin ein Botschafter geworden.

Als Schauspieler habe ich die Erfahrung gemacht, dass jede Rolle individuelle Geschichten, Beweggründe und Ziele hat. Aufgrund meines südländischen Aussehens habe ich meistens Migranten gespielt und habe mich in ihre Situation hineinfühlen müssen und habe dadurch verstanden, dass eine Auswanderung kein Kinderspiel ist und es ausschlaggebende Gründe gibt, die leider in der Gesellschaft viel zu wenig erwähnt werden.

Als crosstalk-Botschafter werde ich meine Schwerpunkte auf Empathie und Verständnis aufbauen, um persönliche Betroffenheit und einen Perspektivenwechsel zu schaffen.

Eines meiner Lebensmottos ist: „If you don’t believe in you, no one will ever believe in you“.

Beruf: Boulderer, Kletterer, Lebenskünstler
Geburtsjahr: 1978
Wurzeln: Österreich

Bernd Zangerl hat seit seiner Kindheit in den Tiroler Alpen eine Leidenschaft für Berge, Felsen, Schluchten, Gletscher und steile Felswände. Bereits in seiner Jugend widmete er sich dem Sportklettern und war mit 21 Jahren der jüngste Sportler, der eine Route mit dem Schwierigkeitsgrad 8c kletterte. Eine neue Herausforderung fand er wenige Zeit später im Boulder-Sport. Bouldern ist vereinfacht gesagt das Klettern ohne Seil und Gurt. Schon wenige Jahre später verlieh das renommierte CLIMBING-Magazin Bernd als erstem Europäer den Titel „Boulderer des Jahres“. Bernd Zangerls Reportagen und Fotostrecken aus der ganzen Welt gelten heute als Inspiration und Motivationsquelle für viele Kletterer und solche, die es noch werden wollen. Neben sportlichen Highlights ist es Bernd ein wichtiges Anliegen, die Boulder-Szene aktiv zu fördern. So hat er u. a. mit dem „Charity Bouldern“ das größte Boulder-Event Österreichs ins Leben gerufen und veröffentlichte bereits 2006 seinen ersten grossen Film „MEMENTO. A Boulder Life Line“. Bernd, der neben dem Klettern Musik, lesen, die Natur und das Reisen zu seinen Hobbies zählt, bezeichnet sich selbst als Weltenbummler, der auf der ganzen Welt zuhause ist. Frei nach dem Motto „Live your life, live your dreams with respect”

„Das Bouldern hat mich in die verschiedensten Länder dieser Welt geführt. Überall hatte ich nur positive Erlebnisse mit Menschen aus anderen Kulturkreisen. Ich bin herzlich empfangen worden und des öfters war ich auf die Hilfe der Einheimischen angewiesen. Die Hilfe wurde mir nirgends verwehrt. Es ist schön auch zu Hause einen Beitrag leisten zu können – deshalb unterstütze ich crosstalk sehr gern.“

 

Mein Name ist Shirin Darwish und ich bin in Linz geboren. Meine Eltern sind seit fast 24 Jahren in Österreich. Mit 6 Jahren sind wir von Linz nach Ennsdorf, Niederösterreich, umgezogen. Aufgewachsen bin ich in einer 7-köpfigen Familie, meine Eltern und meine 4 weiteren Geschwister. Meine Matura habe ich an der HLW-Auhof absolviert, und nachher habe ich mit dem Studium Molekularbiologie in Graz begonnen.

Nach einem Semester ist mir aufgefallen, dass ich doch das Interesse an diesem Fach verloren habe und, dass mir der Kontakt zu den Menschen in diesem Beruf fehlen wird. Ich habe mich nachher entschieden, Kulturwissenschaften an der JKU Linz zu beginnen. Ich bin mit dem Studium sehr zufrieden und arbeite nebenbei als Infotrainerin/Kulturvermittlerin im AEC (Ars Electronica Center). 

Seit 2012 bin ich in einer Jugendorganisation namens MJÖ – Muslimische Jugend Österreich aktiv. Der Kontakt zu den Menschen ist mir sehr wichtig und jedesmal freue ich mich neue Menschen aus verschiedenen Kulturen kennenzulernen. 

In der Jugendarbeit ist es mir besonders wichtig, dass man Kindern und Jugendlichen ihre Träume verwirklichen lässt und ihnen etwas für die Zukunft mitgibt. Denn die Zukunft liegt in unseren Händen. 

Mein Lieblingszitat ist: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“ – Mahatma Gandhi

Mladen Mijatovic

 

Beruf: Polizist, Polizei Wien
Geburtsjahr: 1985
Wurzeln: Bosnien und Herzegowina

Mladen wurde als Einzelkind einer bosnischen Kroatin und eines bosnischen Serben in Sarajevo (BIH) geboren.
1992 flüchtete er als sechsjähriger Junge aufgrund des eskalierten Bosnien und Herzegowina-Konfliktes alleine mit seiner Mutter und ohne jegliche Deutschkenntnisse nach Österreich.  Hier lernte er Deutsch, absolvierte seine Schulausbildung, schloss im Anschluss eine Lehre bei BMW ab und nahm 2007 die österreichische Staatsbürgerschaft an. Nach dem Grundwehrdienst trat er noch im selben Jahr, nach erfolgreicher Absolvierung des Auswahlverfahrens, in den Polizeidienst in Wien ein. Nach Beendigung der zweijährigen Polizeigrundausbildung folgten Einsätze in verschiedenen Polizeiinspektionen und Abteilungen in Wien.
Im weiteren Verlauf besuchte er diverse Fortbildungen im In- und Ausland und erwarb dadurch wertvolle Kompetenzen.
Seit 2012 ist Mladen im Büro Öffentlichkeitsarbeit der Polizei Wien für Minderheitenkontakte zuständig und bekleidet dort derzeit die Funktion des stellvertretenden Referatsleiters. Das Referat Minderheitenkontakte der Wiener Polizei hat die Aufgabe, ein konfliktfreies Zusammenleben von Polizei und Minderheiten zu erreichen und dadurch einen Beitrag zur Aufrechterhaltung des sozialen Friedens in Wien zu sichern.

Privat engagiert sich Mladen bei diversen interkulturellen Projekten ehrenamtlich und fungiert ua. als EU-Integrationsbotschafter des BMIEA oder als Mentor.

Um eine vernünftige Work-Life-Balance zu gewährleisten, betreibt er am liebsten Sport und verbringt gerne viel Zeit mit seiner Familie.

 

Mein Name ist Boran Suludere. Ich wurde 1999 als zweites Kind einer kurdischen Familie in Wels OÖ geboren. Mein Vater kam 1988, damals noch 16 Jahre alt, alleine nach Österreich. Ich hole derzeit meine Matura nach. Dank der starken sozialen Ader meiner Familie lernte ich schon in frühen Jahren wie wichtig soziales Engagement ist. Ich war sehr lange Mitglied diverser Jugendorganisationen und Vereine und arbeitete in diesen fleißig daran das ,,Miteinander‘‘ zwischen den verschiedenen Gruppen unserer Gesellschaft zu stärken. In meiner Hauptschulzeit erfüllte ich in meiner Schule die Aufgabe als Peer für Interkulturelle Kompetenz.

 

Durch meine Leidenschaft für Musik kam ich in den letzten zwei Jahren sehr viel rheum und konnte dadurch Bekanntschaften mit vielen verschiedenen Menschen machen. Das half mir dabei, ein breites Spektrum an Informationen zu sammeln über unterschiedliche Kulturen und Menschen, was schließlich zu einem besonderemVerständnis und Kontaktfreude führte.

 

Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit der Musik, die für mich ein wichtiger Teil meines Lebens ist. 

 

Omer Amanzada

Geburtsjahr: 1998
Wurzeln: Afghanistan

Ich bin 18 Jahre alt und ich komme aus einer ländlichen Region Afghanistans. Vor ungefähr drei Jahren habe ich mein Land verlassen, seitdem habe ich meine Familie nicht mehr gesehen.

Ich war im Iran, in der Türkei, 3 Monate in Griechenland und ungefähr 8 Monate in Italien, so lange ist meine Geschichte und am Ende bin ich in Österreich gelandet. Die Reise war sehr lange. Vom Iran in die Türkei war ich zu Fuß unterwegs, für 11 Stunden über Berge, das war der schwierigste Tag in meinem Leben. Es war Winter und es lag ca 2 Meter Schnee auf dem Berg. Dann bin ich auch noch mit dem Schiff, mit dem Zug und auch mit dem Flugzeug gereist.

Meine Familie habe ich seit 3 Jahren nicht gesehen. Dort gibt es kein Internet, es gibt viele Probleme, kein Handy, manchmal versuche ich anzurufen aber ich komme nicht durch. Ich habe sie in den Jahren vielleicht 4 oder 5 Mal gesprochen. Und immer wenn ich dann mit meiner Mutter rede frage ich sie wie es ihr geht, sie sagt mir immer nur “ich bin ok, pass auf dich auf”. Ich habe 3 kleinere Brüder, ich bin also der älteste.

Nun habe ich einen positiven Bescheid, ich darf hier in Österreich bleiben und auch arbeiten.

In meiner Freizeit male ich gerne, ich gehe gerne spazieren, und möchte auch gerne mit vielen österreichischen Menschen Kontakt haben.

Ich denke der Mensch ist Mensch. Es ist egal ob man Ausländer ist oder Österreicher oder Amerikaner, Mensch ist Mensch, man muss verstehen dass ein Ausländer nicht aus dem Wald kommt, ein Ausländer ist auch ein Mensch, aber der hat Probleme und nur deswegen kommt er in ein anderes Land zum Leben.

Portrait Farzana Niazi

Beruf: Bürokauffrau und Dolmetscherin
Geburtsjahr: 1988
Wurzeln: Afghanistan

Mein Name ist Farzana Niazi. Ich bin 28 Jahre alt, geboren in Kabul, der Hauptstadt von Afghanistan.
Ich bin verheiratet und habe eine Tochter, sie heißt Sarah.

Ich bin 10 Jahren in Afghanistan in die Schule gegangen. Seit März 2009 lebe ich in Österreich (durch Familienzusammenführung). Ich habe Deutschkurse besucht und viel zu Hause mit dem Wörterbuch Deutsch gelernt. Im Jahr 2009 habe ich meinen Hauptschulabschluss beim Verein Maiz OÖ absolviert. Danach machte ich die Abendschule in Linz. 2014 habe ich die Ausbildung Bürokauffrau mit viel Freude positiv abschließen können. Zurzeit arbeite ich als Bürokauffrau und Dolmetscherin beim Verein Begegnung Arcobaleno. Meine Hobbys sind Musik hören, lesen und in der Natur spazieren zu gehen.

Meine Botschaft für ein friedliches, hassfreies Zusammenleben in Österreich ist, dass die Menschen offen sind – trotz vieler negative Schlagzeilen. Viele Menschen in Österreich geben AsylwerberInnen eine Chance anzukommen und lernen die Menschen auch persönlich kennen.

Mein Wunsch ist es, dass wir Menschen egal welcher Herkunft, Religion oder Hautfarbe bei uns als Freunde aufnehmen und mit uns in Frieden leben lassen.

 

Unser Team ist ständig am Wachsen.

Zudem haben wir natürlich Zugriff auf den Botschafter-Pool von projektXchange