Iliya Hosseini
Ich heiße Iliya Hosseini und ich bin im Jahr 1994 in Teheran geboren. Meine Eltern sind vor zirka 30 Jahren so wie viele andere von Afghanistan in den Iran geflohen. Bis heute leben meine Eltern dort. Folglich habe ich afghanische bzw. persische Wurzeln und seit dem ersten Tag meiner Geburt den Sticker eines Flüchtlings auf meiner Stirn. Ich bin in einer ziemlich großen Familie aufgewachsen. Insgesamt sind wir fünf Geschwister. Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, erinnere ich mich, dass ich ein sehr neugieriges Kind war, welches in einer Gesellschaft mit wenig Bildung und Zugang zu weltweiten Themen aufwuchs. Ich wollte alles über die Welt erfahren und entdecken, egal ob es sich dabei um unangenehme oder auf Abenteuer-basierten Dingen handelte. Als ich dann unterschiedliche Kulturen und Meinungen kennengelernt habe, hat sich auch mein Inneres verändert. Während meines zweijährigen Elektrotechnik Studiums hatte ich die Möglichkeit, fern von meinem Dorf, in eine größere und vielfältigere Gesellschaft einzutauchen. 2015 hat mich mein Schicksal nach Österreich gebracht. Wieder war ich ein Flüchtling. Die Flucht hat sich auch auf meine Interessen ausgewirkt. Im ersten Jahr habe ich die Brunnenpassage, eine transkulturelle Institution in der künstlerisches Schaffen im Vordergrund steht, kennengelernt. Sehr schnell ist dieser Ort zu meinem zweiten Zuhause geworden, wo ich immer wieder Neues gelernt habe und meine Hobbies und Interessen verfolgen konnte. Die Möglichkeit viel Zeit mit anderen zu verbringen und gleichzeitig Neues zu erschaffen, habe ich von Anfang an geschätzt. Kommunikation sehe ich als Basis für ein besseres Verständnis füreinander und die Gestaltung einer friedvollen Welt. Für mich spielt das Rote Kreuz eine wichtige Rolle, um Missverständnisse im Kontext des interkulturellen Zusammenlebens zu beseitigen.