crosstalk zu Besuch im Wohnheim Hötting

Am 12. April waren wir im Rahmen des Projektes crosstalk zur ergotherapeutischen Gruppe im Wohnheim Hötting eingeladen. Bei Crosstalk geht es darum Begegnungen und Gespräche zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen zu ermöglichen mit dem Ziel das Verbindende in den Vordergrund zu stellen. Diese Begegnungen und Gespräche finden in den verschiedensten Formaten und Räumen statt – vom Fußballspiel zum Spielenachmittag, vom gemeinsamen Kochen bis zur gemeinsamen freiwilligen Arbeit.

Am Freitag vor dem Palmsonntag färben wir gemeinsam mit Bewohnerinnen des Wohnheims Hötting Ostereier. Zwei junge Männer aus Afghanistan und Somalia lernen dabei eine typisch österreichische Ostertradition kennen, und die Gruppe aus dem Wohnheim hört wie es den beiden in Österreich geht und hat die Möglichkeit, auch Fragen zu den Heimatländern, deren Kultur und den Unterschieden zu Österreich zu stellen. Wir haben gemeinsam einen lustigen, lehrreichen, interessanten und nachdenklich machenden Vormittag verbracht.

Vom Wohnheim Hötting waren 7 Bewohnerinnen und 2 Ergotherapeutinnen dabei – alle sieben haben noch den 2. Weltkrieg bewusst erlebt. Neben dem Austausch über Ostertraditionen und Feste aus den Ländern der beiden jungen Männer, war eine wichtige Erkenntnis, dass Krieg zu jeder Zeit an jedem Ort die gleichen schlimmen Auswirkungen hat: Angst, Unsicherheit, oft auch Flucht und Heimatverlust. Besonders berührend war, dass bei der Verabschiedung eine Bewohnerin des Wohnheims, selbst nach dem zweiten Weltkrieg vom Gottscheer-Land (heutiges Slowenien) nach Österreich geflüchtet, zu den beiden sagte „Ich bin froh, dass ihr jetzt in Österreich seid. Ich hoffe, es gefällt euch hier!“