Walid Dyab

Warum ich mich bei crosstalk freiwillig engagiere? Ich unterhalte mich sehr gerne mit Menschen und möchte sie besser verstehen. Außerdem möchte ich meine schwierigen Erfahrungen mit anderen teilen und dazu beizutragen, Vorurteile über mein Land und die Menschen aus Syrien abzubauen.“

 

Mein Name ist Walid Dyab und engagiere ich mich beim Österreichischen Roten Kreuz als freiwilliger Botschafter. Ich bin 31 Jahre alt, komme ursprünglich aus Syrien und bin seit dreieinhalb Jahren in Österreich und in meiner Wahlheimat Wien wohnhaft. In Damaskus, Syrien, habe ich das Studium der Rechtswissenschaften abgeschlossen und musste mein Land aufgrund der Sicherheitslage verlassen.

An Österreich schätze ich besonders, dass es ein sicheres Land ist und es verschiedene Kulturen gibt, deshalb kann ich jeden Tag etwas Neues lernen. Meine Freizeit verbringe ich damit, mich weiterzubilden und zu reisen. Ich gehe außerdem gern in Museen und sehe mir gerne historische Dokumentationen an.

Lieblingszitat: „I give my self a second chance to hope, then I wait. Life is too narrow without the space of hope.“

Malika Maslieva

Mein Name ist Malika Muslieva. Ich bin 25 Jahre alt und komme ursprünglich aus Tschetschenien. Ich bin mit 14 Jahren nach Österreich gezogen. Von Beruf bin ich Bürokauffrau, arbeite jedoch zurzeit mit Kindern und Jugendlichen im Rahmen von verschiedenen Projekten. In meiner Freizeit bin ich ehrenamtlich im Tschetschenischen Kulturverein ÄRSU in Linz tätig. Dabei biete ich seit drei Jahren vorwiegend Aktivitäten für Kinder und Jugendliche an, beispielsweise Nachhilfe, diverse Ausflüge und Nationaltanzunterricht. Durch meine berufliche Erfahrung und mein ehrenamtliches Engagement habe ich mich viel mit den Themen Herkunft, (Doppel)Identität und interkulturelle Kommunikation beschäftigt. So habe ich unter anderem gesehen, wie schwer es jungen TschetschenInnen fällt, eine Harmonie zwischen ihrer „österreichischen“ und „tschetschenischen“ Identität im Alltag zu finden.

Ich möchte meinen Beitrag im Rahmen einer Aufklärungs- und Überbrückungsarbeit leisten, um einerseits den betroffenen Kindern und Jugendlichen zu zeigen, dass sich viele andere in einer ähnlichen Situation befinden und andererseits, um die Menschen in ihrem Umfeld auf  ihre Lage aufmerksam zu machen, sodass sie alle gemeinsam den richtigen Umgang damit entwickeln. Persönlich möchte ich mich außerdem für den Abbau von Vorurteilen und Klischees gegenüber der tschetschenischen Community einsetzen.

Damit Interaktion von Personen aus unterschiedlichen Kulturen funktioniert, braucht es ständigen Dialog und gegenseitiges „Aufeinanderzugehen“. Ich will mich als Botschafterin engagieren, da mir verständnisvolles Miteinander am Herzen liegt. Es ist mir wichtig, dass sich unsere vielfältige Gesellschaft gegenseitig unterstützt und schätzt.

Mariem Karkouch

Hallo, ich heiße Mariem, geboren in Tunesien und Mutter zweier Kinder. 

Seit 2009 wohne ich mit meinem Mann und meinen Kindern in Linz und seit 2015 österreichische Staatsbürgerin.

Zeichnen, fotografieren und alles was Kunst ist, ist meine Leidenschaft seit meiner Kindheit. Deshalb habe ich ein Architekturstudium an der Kunstuniversität in Tunesien abgeschlossen. Zurzeit arbeite ich hier in OÖ als Verkäuferin, aber ich male viel in meiner Freizeit. In meinen Bildern versuche ich, meine Meinung und meine Anliegen auszudrücken. 

Der wahre Sinn unseres Lebens ist für mich ein zentrales Thema.

Mir ist es wichtig, dass wir Menschen einander in Liebe begegnen, einander helfen und uns mit ganzer Kraft für ein gutes und zufriedenes Miteinander einsetzen. Darauf möchte ich auch mit meiner Kunst aufmerksam machen.

Dieser Einsatz für das Gute und die Hilfe für den Anderen bereichern nicht nur den Empfänger, sondern auch den Geber selbst. Auf diese Weise kann jeder von uns nach seinen Möglichkeiten dazu beitragen, die Welt zu verbessern! 

Yaqub Ataee

Mein Name ist Yaqub Ataee. Ich wurde vor 26 Jahren im Bezirk Jaghori (Provinz Ghazni) im Süden Khorazans (in Afghanistan) geboren.

Ich besuchte 12 Jahre lang die Schule in meinem Dorf. Nach der Kankor Prüfung inskribierte ich an der Technischen Universität in Kabul, wo ich fast 3 Jahre in der Fachrichtung CIS (Computing Information Science) studierte.

Wegen der lebensbedrohlichen Situation in der Hauptstadt Kabul und der Sicherheitslage in meinem Heimatland musste ich mein Studium unterbrechen und war gezwungen meine Heimat und meine Familie zu verlassen.

Nach einer langen und schwierigen Reise kam ich Ende 2015 in Österreich an und suchte hier um Asyl.

Nach einer Woche in der Flüchtlingshalle am Linzer Hauptbahnhof wurde ich anschließend in ein Asylheim in einem Dorf im Bezirk Gmunden verlegt. Dort nahm ich erstmals an einem Deutschkurs teil. So habe ich viele österreichische Leute kennengelernt und habe auch viele Freunden gefunden.

Im Jahr 2017 meldete ich mich beim MORE Programm der JKU Universität Linz. Dieses Programm ist eine Initiative, die geflüchteten Personen hilft, an ihre bestehende Ausbildung anzuknüpfen und einen ersten Zugang zur Universität zu ermöglichen.

Seit 2017 studiere ich nun an der JKU Universität in Linz in der Fachrichtung Informatik und bin jetzt ein ordentlicher Student im vierten Semester.

Neben meinem Studium spiele ich Volleyball in einem Verein und surfe gerne im Internet, wenn ich Zeit dafür finde. Schachspielen ist auch eines meiner liebsten Hobbys.

Ich interessiere mich für die österreichische und europäische Kultur und die Traditionen der Österreicher. Auch möchte ich gerne mein Heimatland anderen Menschen bekannt machen und näher bringen. Deswegen lerne ich gerne neue Menschen kennen und spreche gerne über verschiedenste Themen.

Juan Hasan

Hallo! Ich heiße Juan Hasan und stamme aus Syrien. Geboren bin ich im Kurdischen Gebiet in Nordsyrien. Ich habe Soziologie und Pädagogik studiert und danach zwei Jahre in Syrien als Soziologe in einer Volksschule gearbeitet.

Ich bin Vater von vier Kindern und lebe seit 2013 in Linz. Hier habe ich in der Flüchtlingsbetreuung, v.a. für unbegleitete Minderjährige gearbeitet und seit 2015 engagiere ich mich als freiwilliger Dolmetscher beim Österreichischen Roten Kreuz.

Mittlerweile bin ich auch Mitglied im interkulturellen Team der Bildungsdirektion OÖ.

Für mich persönlich ist humanitäre Arbeit sehr wichtig und ich fühle mich wohl, wenn ich Menschen unterstützen und einen Beitrag zu gutem Verständnis und Miteinander leisten kann.

Emad Ulddin Taher Agha

Geburtsjahr: 1992
Wurzeln: Syrien

 

Emad Ulddin Taher Agha ist ein angehender Jurist mit syrischen Wurzeln und starkem sozialen Engagement.

 

Emad wurde 1992 in Aleppo, Syrien geboren und wuchs bei seinen Großeltern auf. Schon früh musste er Verantwortung übernehmen und führte ein Lebensmittelgeschäft in einer Vorstadt von Aleppo. Mit 18 Jahren schloss er die Schule mit Matura und begann das Studium „Internationales Recht“ an der Universität. Sein Ziel eines Tages in Europa zu studieren spornte seinen Ehrgeiz an, und er gehörte zu den besten Studenten seines Jahrgangs.

Im März 2011 brach der Krieg aus. Von nun an war es sehr gefährlich an die Universität zu kommen. Trotzdem machte sich Emad jeden Tag auf um weiter zu studieren. Als die Situation untragbar wurde, entschied er sich gemeinsam mit seinem kleinen Bruder die Heimat zu verlassen. Ziel in Europa sollten die Niederlande sein, da dort bereits ein weiterer Bruder mit seiner Frau lebte. Der Weg nach Europa dauerte 8 Monate, und endete jedoch in Österreich. Emad entschied sich hier zu bleiben. Beim Roten Kreuz Baden fühlte er sich sehr gut aufgehoben, und so engagierte er sich als Dolmetscher, in der Familienzusammenführung und bei Suchdienst. ProjektXchange ist Emad ein besonderes Anliegen: den Jugendlichen die Angst vor „Fremden“ zu nehmen und mit seiner persönlichen Geschichte geflüchteten Menschen ein Gesicht zu geben motiviert ihn.

Seit einigen Monaten arbeitet Emad in einer Anwaltskanzlei und ist glücklich wieder im Rechtsbereich tätig zu sein. In seiner Freizeit spielt er Basketball und interessiert sich für die österreichische Geschichte.

Reza Mohammad

Ich heiße Reza Mohammad und wurde vor 23 Jahren im Zentralafghanistan, in Ghazni geboren. Mein Vater konnte mir eine Schulausbildung finanzieren und so besuchte ich 9 Jahre Grundschule und danach 3 Jahre einer 5-jährigen Fachschule für „Gebäude-Konstruktion“ in Kabul.

Da mein Vater und mein Bruder ermordet wurde, musste ich als 20-Jähriger fliehen um zu überleben. Ich bin im Winter 2016 in Wien angekommen, wo sehr viele engagierte Menschen am Bahnhof in Wien waren, die mir ein Heimatgefühl gegeben haben. Das war ein unvergesslicher Moment für mich, weil das meine erste Begegnung mit Österreich war.

Das erste halbe Jahr war dennoch hart, weil ich Heimweh nach meiner Mutter und meiner Schwester hatte, mit denen ich ein paar Jahre kaum Kontakt haben konnte und die inzwischen auch flüchten mussten. Nach einem halben Jahr Trauer und Müdigkeit beschloss ich mit meinen Landsleuten im Flüchtlingshaus kein Wort mehr in Dari zu reden und nur mehr die deutsche Sprache zu verwenden. So lernte ich rasch die Sprache, forderte damit meine afghanischen Mitbewohner heraus und ging mein Leben und Lernen aktiv an.

In der afghanischen Kultur spielt Gemeinschaft und Zusammenhalt und Zeit für Familie und Freunde eine zentrale Rolle. Auch in Krieg und Not immer von einem sozialen Netz umgeben und nie wirklich allein. Auch im Flüchtlingsheim unterstützen wir uns gegenseitig.

Ich bin derzeit im Pflichtschulabschluss-Kurs in Steyr und möchte diesen abschließen, dann entweder eine Lehre machen oder eine Ausbildung in Richtung Gebäude-Konstruktion weitermachen.

Meine Botschaft ist, den Menschen in Österreich zu vermitteln, wie dankbar sie sein können, weil hier Bildung und Freiheit selbstverständlich sind. Das schätze ich sehr und bin sehr glücklich in Österreich gelandet zu sein und möchte gerne als Dankeschön meine Erfahrungen als crosstalk-Botschafter weiter geben. Danke Österreich!

Moussa Kéita

Mein Name ist Moussa Kéita, ich bin Musiker und Tänzer und komme aus der Casamance im Senegal. Ich spiele Djembe, die Doundouns (Basstrommeln) und die Serouba, die traditionellen Trommeln der Casamance.

Seit 2006 lebe ich nun in Österreich, mit meiner Frau und unserer kleinen Tochter. Ich arbeite hier als Künstler, trete mit der Gruppe Casa Tamtam und anderen Künstlern auf und mache Kurse, Workshops und Schulprojekte für Erwachsene und Kinder.

Ich unterrichte die Trommelrhythmen der Mandinke, die zu den raffiniertesten und vielfältigsten in der Welt der Musik gehören, und afrikanischen Tanz – leidenschaftlich und mitreißend, denn Tanz ist im Senegal elementare Ausdrucksweise sozialen Verhaltens und bedeutet Kommunikation mit den Göttern, der Natur, den Ahnen und der Gesellschaft.

Weil ich von der Arbeit als Künstler schlecht leben kann, arbeite ich zusätzlich im Verteilerzentrum Allhaming der Post AG.

Vor einigen Jahren habe ich den Verein „Teranga – Senegalesisch österreichische Freundschaft“ gegründet. Der Verein veranstaltet jährlich einen „Senegalesischen Abend“ mit Musik und Tanz in Linz. Seit 3 Jahren unterstützt der Verein auch meine frühere Volksschule in Ziguinchor, z.B. haben wir mit Hilfe von Spenden und Benefizkonterten die Toiletten in der Schule renoviert, eine Wasserleitung installiert, Computer, Drucker und anderes Schulmaterial gekauft.

Es macht mir große Freude, den Menschen in Österreich etwas von meiner Kultur und Musik zu vermitteln, gemeinsam zu musizieren und zu tanzen!

 

www.moussakeita.com

Karim

Beruf: Zivildienst
Geburtsjahr: 1998
Wurzeln: Österreich/Jordanien

Mein Name ist Karim. Ich bin ein Kind der 90er Jahre, aus dem schönen Salzkammergut.

Meine Mutter kommt aus Österreich und mein Vater aus Jordanien. Da meine Mutter katholisch und mein Vater muslimisch ist, durfte ich beide Religionen kennenlernen und konnte mich mit deren Lehren beschäftigen, weshalb mir vor allem auch der interreligiöse Dialog sehr wichtig ist. Mit 7 Jahren besuchte ich das erste Mal ein Camp einer Pfadfinderorganisation und bin heute Kinder- und Jugendbetreuer in derselben Organisation.

Die Arbeit mit Kinder- und Jugendlichen ist ein wichtiger Teil meines Lebens und daher möchte ich auch in Zukunft in diesem Bereich arbeiten und mich weiterbilden. Neben Lesen als mein Lieblingshobby verbringe ich gerne Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie. Besonders gern beschäftige ich mich mit Theater und Rhetorik und durfte schon in diversen Projekten mitwirken. Immer wieder hatte ich auch das Vergnügen, diverse Workshops dazu für Jugendliche zu gestalten

Eid Mohammad Zafari

Beruf: Bodenleger
Geburtstag: 01.01.1997
Wurzeln: Afghanistan

Mit 12 Jahren bin ich von meiner Familie und Heimat geflüchtet. Nur mit schwerem Herzen konnte ich meine 6 Geschwister, meinen Vater und meine kranke Mutter alleine lassen.

Nach 2 Jahren dramatischer und traumatisierender Flucht bin ich mit 14 Jahren im Hauptquartier Grießkirchen angekommen. Ein paar Monate später wurde ich im Flüchtlingsheim „Jugendliche für Maradona“ in Steyr untergebracht. Ich musste mich in ganz neue Lebensumstände, an neue Menschen und ihre Kultur gewöhnen.

Da ich die deutsche Sprache nicht konnte, fing ich gleich mit einem Deutschkurs an und bestand ihn. In Afghanistan habe ich 6 Jahre Mittelschule besucht und in Steyr, OÖ, machte ich nach dem Deutschkurs den Pflichtschulabschluss. Ich bekam 1 Jahr nach meiner Ankunft einen positiven Asylbescheid und somit auch eine Arbeitsgenehmigung. Ich suchte und fand Arbeit in verschiedensten Leasing-Firmen, wo ich als Maurer arbeitete.

Im Alter von 18 bekam ich meinen Sohn (Lion-Wahid 3j.). Nur 11 Monate danach kam meine Tochter (Aysha-Lia 2j.) zur Welt. Ich liebe sie sehr und es ist mir wichtig sie zu besuchen.

Meine Hobbies in der Freizeit sind Fußballspielen, weil ich auch im Verein ATSV-Steyr mitspiele. Auch schwimme ich gerne. Bei der Caritas habe ich als Übersetzer geholfen, da ich verschiedene Sprachen kann: Englisch, Deutsch, Indisch, Urdu und Persisch. Ich helfe gerne auch anderen Menschen, wenn sie Hilfe brauchen.